Als Andréas Lang nach einem langjährigen Aufenthalt in Frankreich 2001 nach Deutschland zurückkehrte, setzte er sich mit der Thematik „Heimat“ und der Bedeutung von Geschichte auseinander.
Er begab sich auf Spurensuche nach seinen geistigen Wurzeln und bereiste die Landschaften der deutschen Romantik. In der Folge setzte er sich mit der Geschichte des Grenzgebietes zu Frankreich auseinander, wo er aufgewachsen war, spürte historische Orte in Europa auf, fotografierte im Vorderen Orient die Landschaften der Kreuzzüge und widmet sich seit 2011 einem Langzeitprojekt, das ihn auf den Spuren seines Urgroßvaters und der deutschen Kolonialgeschichte nach Kamerun und den Kongo führt.
Seine häufig in dunklen schwarz-weiß-Nuancen gehaltenen „Erinnerungslandschaften“ deuten die Abgründe europäischer Geschichte an, aber seine zurückhaltende Bildsprache bewegt sich auf einer zeitlosen Ebene. Andréas Langs auratische Landschaften berühren Projektionsebenen der inneren Bilder unserer kollektiven Erinnerung. Sie enthalten auch dort Erinnerungen, wo sie vorgeben, nur noch Natur zu sein. Man ist erstaunt und schweigt.
Parallel zeigt das Deutsche Historische Museum die Ausstellung: Phantom Geographie. Eine (post-) koloniale Spurensuche. Andréas Lang und Em’kal Eyongakpa.
Das erstaunte Schweigen
10. September bis 23. Dezember 2016
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
10117 Berlin