Die Ausstellung beleuchtet den Independent Comic in Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina sowie Ungarn und Rumänien. ComiXconnection verbindet – über Sprach- und Ländergrenzen hinweg. Sie spürt den unterschiedlich entwickelten Comic-Szenen dieser Länder nach und setzt sie gestalterisch in Beziehung zueinander. Seit 2013 tourt die Schau mit Comics von mehr als 60 Künstler*innen durch das südöstliche Europa. Die 20. und zugleich letzte Station im MEK gewährt erstmals auch einen Blick hinter die Kulissen des Projekts und zeigt alles, was im Laufe der Tournee hinzugekommen ist. Exemplarisch stellt sie zudem weitere Comic-Formate vor, die längst Einzug in unseren Alltag gehalten haben.
Independent, no school, underground, alternative umschreibt Comics, die frei von absatzorientierten Zwängen entstehen, im Gegensatz zum kommerziellen Mainstream-Comic. Sie sprechen ein Publikum an, das nicht über die marktüblichen Strategien zu gewinnen ist. Daher steht neben den Künstler*innen und ihren Werken auch das vielseitige Netz, das sie umgibt, im Fokus der Ausstellung: Comic Clubs, Kollektive, NGOs, Multiplikator*innen, Festival- und Ausstellungsorganisator*innen, die national und international den Kontakt und wechselseitigen Austausch der Künstler*innen, vor allem aber den Weg zu den Leser*innen sichern.
Das durchweg offene und partizipative Format der Ausstellung ließ im Laufe der Tour vielseitige Erweiterungen zu. So entstand eine Reihe von mehr als 20 Klappstuhl-Unikaten, die Comic-Künstler*innen aus 6 Ländern mit unterschiedlichen Motiven und Geschichten gestalteten. Auf einer tischbreiten Endlos-Papierrolle ließen kreative Laien wie Profis ihren künstlerischen Ideen freien Lauf. Im ABeCeDarium ranken sich Geschichten und Illustrationen jeweils rund um einen Buchstaben. Die einzelnen Episoden der Ausstellungstournee zeichnet ein eigens von 7 Künstler*innen gestalteter Comic nach.
Der Backstage-Bereich bietet streiflichtartig Einblick in das Making-of der Wanderausstellung: Wie entstand sie? Mit wem zusammen? In wie vielen Sprachen? Mit welchem bürokratischen Aufwand? Mit welcher Resonanz und welchen Perspektiven?
Auf einer Fläche innerhalb der Ausstellung wechseln sich alle zwei Monate kleinere Sonderschauen ab. Sie stellen verschiedene Comic-Formate und weitere Text-Bild-Kombinationen vor, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen: praktische Anleitungen für den Haushalt, Lehr- und Schulbücher, Kunst- und Museumsführer sowie Comic-Reportagen. Anschaulicher, verständlicher und damit auch einprägsamer als herkömmliche Vermittlungsformate entsprechen sie offenbar einem veränderten Informationsbedürfnis, das dem Medium Comic heute wie selbstverständlich den Weg in unseren Alltag ebnet.
Die Ausstellung im Museum Europäischer Kulturen wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.comixconnection.eu
comiXconnection
13.09.2019 – 29.03.2020