Lockdown Woche fünf. Während die Einschränkungen für Geschäfte unter 800 Quadratmetern ab Mittwoch wieder gelockert werden, die meisten Galerien also wieder öffnen können, bleiben Theater und andere Kunst- und Kulturstätten geschlossen. Events werden auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben und Soforthilfen erreichen bei weitem nicht alle, die auf ihr Einkommen verzichten müssen. Dass das eine Bedrohung nicht nur für die kulturelle Vielfalt unseres Landes ist, muss man niemandem mehr erklären. Hier trotzdem noch einmal eine Analyse:
Gerhart Baum, ehemaliger Bundesinnenminister der FDP, fasst das Dilemma kurz und knapp zusammen:
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/gerhart-baum-zu-soforthilfe-fuer-kuenstler…
Der Ursprung der Kreativität…
Abgesehen von der finanziellen Seite gibt es aber etwas, das dieser Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung sehr gut abbildet. Der Lockdown zwingt nicht nur Kinder in den Zustand der Langeweile. Sozusagen ins Nichts. Ins Nichts, aus dem aber wiederum alles kommt. Ins Nichts, das der Ursprung von Kreativität ist. Im Nichts steckt die Chance für die Kunst, sich neu zu entdecken, denn die schöpferische Leere ist der Beginn jeder kreativen Reise. Aber lies selbst, der Beitrag lohnt sich wirklich.
https://www.nzz.ch/meinung/zeit-der-geister-corona-und-die-kuenste…
Dass Künstler*innen keinesfalls unkreativ auf die Krise reagieren, haben wir schon an einigen Beispielen gezeigt. Gerade jetzt bieten sich die sozialen Medien als Retter in der Not an. Natürlich kann ein Event auf dem Bildschirm nicht das Erlebnis eines Theaterbesuches oder eines Konzertes ersetzen, aber indem wir die Events über die sozialen Kanäle teilen, können wir die Kunst und die Menschen, die dahinterstehen, sichtbar machen.
Der RRB hat gleich eine ganze Seite ins Netz gestellt, um auf verschiedene Möglichkeiten des Corona-Kulturgenusses aufmerksam zu machen. So zeigt er Kurzfilme, die entstanden sind oder lässt uns beim Sing Dela Sing Event mitsingen:
Kunst kennt keine Ausgangssperre
Aber auch viele Künstler*innen organisieren sich und bringen Ausstellungen in den virtuellen Raum. So lädt das Künstlerduo kunstopfer zu einer virtuellen, gemeinsamen Ausstellung ein. „Kunst kennt keine Ausgangssperre“ ist eine Plattform, die zunächst nur für Freunde eröffnet wurde, mittlerweile aber schon 50 Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit bietet, die aktuellen Kunstwerke im virtuellen Raum zu präsentieren. Bis zum Zeitpunkt der Überwindung der Krise werden auf der Website
(Kunst kennt keine Ausgangssperre) in loser Abfolge Fotos von den Kunstwerken veröffentlicht. Die Künstlerinnen und Künstler, überwiegend in Berlin ansässig, werden auf der Website in Form von Rundgängen präsentiert. Jeweils fünf Künstler*innen gestalten mit Fotos ihrer Arbeiten einen virtuellen Rundgang. Ein übergeordnetes Thema wurde bewusst nicht gewählt, so entsteht ein ziemlich breites Spektrum von Arbeiten verschiedener Genres. Es gibt Malerei, Skulpturen, Objekte, Fotografie und Digitales zu sehen.
Wir von Kunstleben Berlin sind gespannt, welches kreative Potential diese Krise noch freisetzt und informieren dich auch Facebookgruppe über Neuigkeiten.