Dritte Woche Lockdown. Der Frühling draußen vor der Tür gibt sein Bestes und viele Berliner Künstler*innen und Kulturschaffende konnten ein bisschen entspannen, weil Soforthilfen und Landesmittel – für Berlin völlig untypisch – absolut schnell und reibungslos ausgezahlt wurden…
Natürlich steht nun immer öfter die Frage im Raum, wie es weitergeht. Wie lange wir diesen Zustand noch haben, dass Einrichtungen geschlossen sind und Kultur ausschließlich gedruckt, auditiv oder im Netz stattfindet. Die Zeit rennt und so gut die Finanzspritzen auch waren, sie sind kein Ersatz für Einnahmen und für ausgefallene Kunst und Kultur sowieso nicht. Dazu kommt die Sache mit der massiven Einschränkung von Freiheit und Grundrechten. Ein Dorn im Auge nicht nur derer, die sich künstlerisch mit diesen Themen auseinandersetzen. Und dann die Frage, die sich momentan viele stellen: Was ist wichtiger, Leben zu retten oder die Wirtschaft? Dass Kunst und Kultur ein Wirtschaftszweig ist, bezweifelt niemand. Wie anfällig er jedoch ist, wird gerade jetzt schmerzhaft deutlich. Dazu ein Artikel, der noch vor dem Lockdown geschrieben wurde.
Wie anfällig ist der Wirtschaftszweig Kunst und Kultur?
https://www.zeit.de/kultur/2020-03/kulturbetrieb-coronavirus-schliessungen-grossveransaltungen
Und gleich ein zweiter hinterher, der das Ganze mit Zahlen hinterlegt:
https://www.monopol-magazin.de/staatliche-museen-zwei-millionen-euro-verlust-pro-corona-monat
Aber nicht nur die etablierten Einrichtungen haben mit Verlusten zu tun und werden von Zukunftsängsten geplagt. Auch all die Studierenden aus den Bereichen Kunst und Musik stehen vor ungeahnten Schwierigkeiten, hier anhand von Niedersachsen aufgezeigt:
Corona als Quelle ganz neuer Ideen, Entdeckungen und ja auch vielleicht der Entwicklung ganz neuer Kunst
Aber vielleicht ist all das, was wir gerade erleben, auch gar nicht so schlimm. Vielleicht stellt sich diese Phase im geschichtlichen Rückblick als die Quelle ganz neuer Ideen, Entdeckungen und ja auch der Entwicklung ganz neuer Kunst heraus. Langeweile war schon immer die Wurzel von Kreativität. Sie zu kultivieren, ist vielleicht der Schlüssel einer ganz neuen Epoche.
Was Kunst auf jeden Fall immer sein wird: ein Seismograph für Entwicklungen.
In diesem Sinne; bleib kunstvoll wachsam. Und wenn du dich mit anderen Künstler*innen und Kunstliebhaber*innen verbinden willst, dann trete unserer Gruppe auf Facebook bei: Kunstleben Berlin Facebook Gruppe
Auch du kannst helfen!
Wir freuen uns, wenn du den Beitrag teilst, damit viele Kulturschaffende die Informationen lesen.
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Das war es für heute. Komm weiterhin gut durch die Krise und bleib gesund!
Dein Kunstleben Berlin Team
Fluxuskünstler wiesen Politiker vor Jahren auf Notwendigkeit bürokratiefreier Grundabsicherungen aller Bürger als Voraussetzung für Mitspracherechte über Arbeitsbedingungen (nicht nur auf dem Kunstmarkt) hin, sie realisierten Petition, damit Mitschnitte von Steuermitteln finanzierte Kunstaktionen gefertigt und nach Abschluss ins Internet gestellt werden – müssen, allen Bürgern (auch Kranken, Schwerbehinderten, Isolierten) Kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Politiker sagen: System das funktioniert, funktioniert.