Vom 14. bis 16. Juni 2019 präsentiert das Kunstfestival 48 STUNDEN NEUKÖLLN rund 1.200 Künstler*innen an etwa 230 Orten. Dieses Jahr öffnet auch Kunstleben Berlin seine Türen…
Unter dem Jahresthema „Futur III“ untersucht das größte freie Kunstfestival Berlins „wie wir gelebt gehabt werden“. Die Künstler*innen blicken also zurück auf unsere Zukunft und antizipieren die Folgen künstlerischer und gesellschaftlicher Handlungen, die noch nicht stattgefunden haben.
Festivalleiter Dr. Martin Steffens erklärt: „In der Gegenwart sind wir in komplexe Verhältnisse verstrickt und arbeiten uns an einem scheinbar alternativlosen Status quo ab. Entwicklungen und Veränderungen erkennen wir allein in der Rückschau: Beruhigend wirken die erfolgreich konstruierten Kausalketten des Fortschritts.“ Thorsten Schlenger ergänzt: “Der Blick in die Zukunft ist häufig geprägt von Prognosen, die von Bedrohung und Niedergang erzählen. Mithilfe der sperrigen, standardsprachlich nicht akzeptierten grammatikalischen Zeitform Futur III werden die 48 Stunden Neukölln zu einem Zukunftslabor, das diese Lähmung mit künstlerischen Mitteln konstruktiv durchbricht.“
Einen Einstieg in die Vielfalt der insgesamt etwa 250 Festivalbeiträge bieten geführte Touren durch die Kieze sowie dialogische Führungen in der zentralen Ausstellung im Kesselhaus des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Ergänzt wird das Vermittlungsprogramm durch Rundgänge in Gebärdensprache sowie Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen. Zusätzlich öffnen am Festivalwochenende rund 80 Projekträume und Ateliers in NordNeukölln ihre Türen und präsentieren ihr Programm.
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In seiner 21. Ausgabe konnte sich das Festival 48 STUNDEN NEUKÖLLN international weiter vernetzen und bestehende Kooperationen ausbauen. So findet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut im russischen Nowosibirsk vom 13. bis 15. September 2019 erstmalig das Festival 48HNSK statt, bei dem fünf Neuköllner Künstler*innen ausstellen werden. Im Gegenzug werden sibirische Künstler*innen 2020 bei den 48 STUNDEN NEUKÖLLN teilnehmen. Das Trekant-Festival in Dänemark, mit dem es seit 2017 enge Verbindungen und Austausch auf programmatischer Ebene gibt, steuert Projekte zum Programm von JUNGE KUNST NK bei und importiert das erfolgreiche Format des Musikschiffs. Zwei der in diesem Jahr in Neukölln auftretenden Bands erhalten Ende August zusätzliche Auftritte in Dänemark. Die Jury des Kunstfestivals INSITU in Skopje/Nordmazedonien hat die Künstler*innen Ana Jovanovska und Ertunc Sali als Preisträger*innen ausgewählt, die nun im Festival in Neukölln präsentiert werden.
Mit der von Rebekka Hofmann und Dr. Martin Steffens kuratierten zentralen Ausstellung „vorübermorgen“ ist das Festival erneut zu Gast im Kesselhaus des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Hier werden 20 künstlerische Positionen versammelt, die sich dem Verhältnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft widmen. Dabei versteht sich die thematische Ausstellung als Ausgangspunkt für eigene Rundgänge im Festivalgebiet, denn das Entdecken der dezentral verteilten Festivalbeiträge auf eigene Faust steht natürlich weiterhin im Vordergrund. An herausgehobener Stelle im öffentlichen Raum machen drei sogenannte SIGNALS auf die 48 STUNDEN NEUKÖLLN aufmerksam. In der Passage, im Körnerpark und auf dem Reuterplatz sind diese von der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH präsentierten künstlerischen Interventionen weithin sichtbar. Ebenfalls an exponierter Stelle im öffentlichen Raum, nämlich auf dem Alfred-Scholz-Platz steht das Zukunftsparlament. Hier findet u. a. in Kooperation mit der Koalition der Freien Szene ein dichtes diskursives Programm statt, das um die Themen „Zeit“ und „Zukunft denken“ kreist, aber auch Musik und Unterhaltung bietet.
Bewährte Formate wie JUNGE KUNST NK und das Musikschiff werden weitergeführt. Dem jungen Kunstfestival JUNGE KUNST NK – einem Projekt von Kulturnetzwerk Neukölln, Young Arts Neukölln und der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH, gefördert durch das Bezirksamt Neukölln, Abteilung Jugend – ist es gelungen, zum ersten Mal mit einem zentralen Ort am Rathausvorplatz eine Konzentration herzustellen. In zahlreichen Veranstaltungen zeigt es in seiner sechsten Ausgabe unter dem Titel „Über Überübermorgen“ die ganze Bandbreite künstlerischen Schaffens von Kindern und Jugendlichen in Neukölln – am Rathausvorplatz und an 17 weiteren Orten im Bezirk. Unter dem Titel „TomorrowNow“ lädt das vom Musicboard Berlin geförderte Musikschiff zu außergewöhnlichen Soundreisen mit sechs Berliner Bands und Künstler*innen auf dem Neuköllner Schifffahrtskanal ein.
48 Stunden Neukölln
das vollständige Programm gibts hier: Website 48 Stunden Neukölln
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