In der neuen Gruppenausstellung “Berlin Talents” zeigt die Galerie Deschler Werke fünf vielversprechender junger Künstler:innen, die in Berlin leben und tätig sind. Trotz der offensichtlichen Unterschiede in ihren jeweils sehr individuellen Ansätzen kristallisieren sich bei näherer Betrachtung schnell auch Gemeinsamkeiten heraus.
Mit vielfältigen und kreativen Herangehensweisen treten sie in einen Dialog sowohl mit der Vergangenheit, die ihre Gegenwart prägt, als auch mit der reichen und bunten Bilderflut, die unsere zeitgenössischen Kultur produziert, recyclt, transformiert und in der weiten Welt der (sozialen) Medien und den Tiefen des Internet ablagert. Im Kontext eines Zeitalters globalen multikulturellen Eklektizismuses ist es natürlich absolut folgerichtig, diese Schatzkammer visuellen Materials verschiedenster Quellen, Traditionen und Kulturkreise in Reinterpretationen und Verformungen für sich zu nutzen. Mit Abstechern und Referenzen quer durch die Kunstgeschichte und Popkultur, von Rokokogemälden über Expressionismus bis hin zu zeitgenössischer Mangaästhetik, integrieren sie diese Fundstücke in ihre jeweils ganz persönliche Vision.
Die Anleihen aus einer Vielzahl bildlicher Traditionen und Kontexte lassen sich dabei paradoxerweise gleichzeitig ganz unterschiedlich oder sogar gegensätzlich lesen: als nostalgische Beschwörung räumlich oder zeitlich entfernter Lebenswelten, die im Vergleich zur Gegenwart als homogener wahrgenommen werden; als ironische Reflektion einer Art Babylonischen Sprachverwirrung im Visuellen, die seit der Postmoderne immer weiter um sich greift; aber auch als gelassener Umgang mit dieser inzwischen schon als selbstverständlich empfundenen und akzeptierten Realität.