Jeder kennt wahrscheinlich das Sprichwort „be water“, das im transnationalen Kontext meist mit dem chinesisch-amerikanischen Schauspieler und Kampfkünstler Bruce Lee in Verbindung gebracht wird. Es bezieht sich auf das Paradoxon der Fähigkeit des Wassers, gleichzeitig sanft und stark zu sein, wie es Laozi (老子) mehr als 2.500 Jahre vor Lee definierte: „Wasser ist flüssig, weich und nachgiebig. Aber Wasser zermürbt Gestein, das starr ist und nicht nachgeben kann. Was fließend, weich und nachgiebig ist, wird in der Regel das Starre und Harte überwinden. Das ist ein […] Paradoxon: Was weich ist, ist stark.“
Für die Ausstellung Be Water haben wir vier Künstler*innen aus Ostasien zusammengebracht: Zhang Xu Zhan (Taiwan), Je Yeoran (Korea), Li Qing (China) und Tatsuma Takeda (Japan). Sie alle arbeiten mit unterschiedlichen Medien und vor dem Hintergrund verschiedener kultureller Kontexte. Mit dieser Zusammenstellung spannen wir ein weites Netz ästhetischer und inhaltlicher Interpretationen des Themas Wasser als Paradoxon.
Die abstrakten Gemälde der koreanischen Künstlerin Je Yeoran (*1960) besitzen eine einzigartige, dichte Textur, die durch den performativen Malprozess der Künstlerin entsteht, die ihre Leinwände mit einem Rakel anstelle eines traditionellen Pinsels bemalt. Die Freude der Künstlerin an der Natur spiegelt sich in der ekstatischen Körperlichkeit der Bewegung auf der Leinwand wider, die in immer lebhafteren Schwüngen reiner, leuchtender Farben und beinahe skulpturalen Strichen ausbricht, die an die abstrakten Expressionisten erinnern, die Betrachtenden jedoch mit einer emotionalen Tiefe ansprechen, die die Universalität der menschlichen Erfahrung anerkennt. Über ihre malerischen Absichten sagt sie: „Ich möchte, dass meine Bilder die Dynamik von Aufstieg und Fall in der Zeit beibehalten“.
Je Yeorans Gemälde werden unter anderem vom National Museum of Modern and Contemporary Art (Südkorea), dem Seoul Museum of Art (Südkorea), dem Total Museum (Südkorea), dem Space K Seoul (Südkorea) und der Fondation Louis Vuitton (Frankreich) gesammelt.
Der 1988 in Sinjhuang (Taipei), Taiwan, als Sohn einer Papiermacherfamilie geborene Zhang Xu Zhan erlangte mit seinen filigranen Pappmaché-Figuren und eindringlichen Stop-Motion-Filmen internationale Anerkennung. Durch den gekonnten Einsatz von handgezeichneter Animation, Puppenspiel und digitaler Bildsprache werden wir Zeuge einer nahtlosen Verschmelzung traditioneller und zeitgenössischer Techniken. Diese Synergie schafft eine Bildsprache, die uns in eine Welt entführt, die zugleich apokalyptisch und märchenhaft ist. Zhang Xu Zhans meisterhafte Beherrschung des Experimentalfilms und der Mehrkanal-Videoinstallation steigert unsere Erfahrung noch weiter und lässt uns in eine multisensorische Erkundung seines fesselnden künstlerischen Universums eintauchen.
Die Arbeiten von Zhang Xu Zhan werden von der Deutschen Bank gesammelt und wurden kürzlich im Mori Museum in Tokio ausgestellt. Er wurde für zahlreiche Preise nominiert und ausgezeichnet, darunter der Golden Horse Award für Best Animated Short Film (2022), der Art Sanya – Huayu Youth Award (2016), der Made In Taiwan-Young Artist Discovery (2015), der 36th Golden Harvest Award for Outstanding Short Films (2014) und der 7th Digital Art Award Taipei (2013).
Betrachten wir die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Wasser in den Philosophien des Ostens und des Westens, so wird deutlich, dass dieses Element für die kollektive Wahrnehmung der Menschheit von zentraler Bedeutung ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Künstlerinnen und Künstler aller Epochen und aus allen Teilen der Welt seit jeher mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Es ist das Element, aus dem unsere Vorfahren vor Millionen von Jahren hervorgingen und dem wir noch heute entsteigen, wenn wir den Mutterleib verlassen. Wie das Blut ist es ein verbindendes Element – für alle Menschen gleich, unabhängig von ihrer Herkunft.
Jeder kennt wahrscheinlich das Sprichwort „be water“, das im transnationalen Kontext meist mit dem chinesisch-amerikanischen Schauspieler und Kampfkünstler Bruce Lee in Verbindung gebracht wird. Es bezieht sich auf das Paradoxon der Fähigkeit des Wassers, gleichzeitig sanft und stark zu sein, wie es Laozi (老子) mehr als 2.500 Jahre vor Lee definierte: „Wasser ist flüssig, weich und nachgiebig. Aber Wasser zermürbt Gestein, das starr ist und nicht nachgeben kann. Was fließend, weich und nachgiebig ist, wird in der Regel das Starre und Harte überwinden. Das ist ein […] Paradoxon: Was weich ist, ist stark.“
Für die Ausstellung Be Water haben wir vier Künstler*innen aus Ostasien zusammengebracht: Zhang Xu Zhan (Taiwan), Je Yeoran (Korea), Li Qing (China) und Tatsuma Takeda (Japan). Sie alle arbeiten mit unterschiedlichen Medien und vor dem Hintergrund verschiedener kultureller Kontexte. Mit dieser Zusammenstellung spannen wir ein weites Netz ästhetischer und inhaltlicher Interpretationen des Themas Wasser als Paradoxon.
Die abstrakten Gemälde der koreanischen Künstlerin Je Yeoran (*1960) besitzen eine einzigartige, dichte Textur, die durch den performativen Malprozess der Künstlerin entsteht, die ihre Leinwände mit einem Rakel anstelle eines traditionellen Pinsels bemalt. Die Freude der Künstlerin an der Natur spiegelt sich in der ekstatischen Körperlichkeit der Bewegung auf der Leinwand wider, die in immer lebhafteren Schwüngen reiner, leuchtender Farben und beinahe skulpturalen Strichen ausbricht, die an die abstrakten Expressionisten erinnern, die Betrachtenden jedoch mit einer emotionalen Tiefe ansprechen, die die Universalität der menschlichen Erfahrung anerkennt. Über ihre malerischen Absichten sagt sie: „Ich möchte, dass meine Bilder die Dynamik von Aufstieg und Fall in der Zeit beibehalten“.
Je Yeorans Gemälde werden unter anderem vom National Museum of Modern and Contemporary Art (Südkorea), dem Seoul Museum of Art (Südkorea), dem Total Museum (Südkorea), dem Space K Seoul (Südkorea) und der Fondation Louis Vuitton (Frankreich) gesammelt.
Der 1988 in Sinjhuang (Taipei), Taiwan, als Sohn einer Papiermacherfamilie geborene Zhang Xu Zhan erlangte mit seinen filigranen Pappmaché-Figuren und eindringlichen Stop-Motion-Filmen internationale Anerkennung. Durch den gekonnten Einsatz von handgezeichneter Animation, Puppenspiel und digitaler Bildsprache werden wir Zeuge einer nahtlosen Verschmelzung traditioneller und zeitgenössischer Techniken. Diese Synergie schafft eine Bildsprache, die uns in eine Welt entführt, die zugleich apokalyptisch und märchenhaft ist. Zhang Xu Zhans meisterhafte Beherrschung des Experimentalfilms und der Mehrkanal-Videoinstallation steigert unsere Erfahrung noch weiter und lässt uns in eine multisensorische Erkundung seines fesselnden künstlerischen Universums eintauchen.
Die Arbeiten von Zhang Xu Zhan werden von der Deutschen Bank gesammelt und wurden kürzlich im Mori Museum in Tokio ausgestellt. Er wurde für zahlreiche Preise nominiert und ausgezeichnet, darunter der Golden Horse Award für Best Animated Short Film (2022), der Art Sanya – Huayu Youth Award (2016), der Made In Taiwan-Young Artist Discovery (2015), der 36th Golden Harvest Award for Outstanding Short Films (2014) und der 7th Digital Art Award Taipei (2013).
Li Qing wurde 1981 in Huzhou in der Provinz Zhejiang, China geboren. Er lebt und arbeitet in Hangzhou und Shanghai. Seine Gemälde, Installationen und Videoarbeiten suchen nach rationalen Brüchen in Ähnlichkeiten und Widersprüchen und beeinflussen die Wahrnehmung und Wiedererkennung des Betrachters durch komplexe und sich überschneidende Strukturen. In den letzten Jahren hat er in seinen Arbeiten die historische Fragmentierung und die ideologischen Konflikte nachgezeichnet, die die Verbreitung von Informationen, das kollektive Gedächtnis und die Erfahrung von Wissen zu bestimmen suchen. Gleichzeitig untersuchen seine Arbeiten die Spannungen und Widersprüche zwischen Bild, Sprache, Symbol und sozialem Raum und verbinden die vielschichtigen Elemente der Erfahrungen in Serien, um eine Struktur des Konflikts zu konstruieren.
Li Qings Werke sind u.a. in den Sammlungen der Fondazione Prada, Mailand, Italien, der Deutschen Bank, dem Institut Valencia d‘Art Modern, Valencia, der Rubell Family Collection, Miami, dem Kistefos Museum, Oslo, dem Long Museum, Shanghai, dem Yuz Museum, Shanghai, dem Arario Museum, Seoul/Jeju, Korea, und der Square Gallery of Contemporary Art, Nanjing, China vertreten.
Be Water – JE Yeoran, LI Qing, Tatsuma TAKEDA, ZHANG XU Zhan
5. Juli 2023 – 19. August 2023