Nur noch bis Freitag, den 15. Oktober! Mit Menstrualities soll ein Bewusstsein für die Menstruation als ein Phänomen geschaffen werden, das über die Geschlechterbinaritäten und -grenzen hinausgeht: Die Eindringlichkeit, die von der künstlerischen Forschung ausgeht, verdeutlicht die sozialen, kulturellen und politischen Verschränkungen zum Themenspektrum rund um den Zyklus.
Die Ausstellung Menstrualities präsentiert Werke von 25 Künstlerinnen und Kollektiven, die in einer eindrucksvollen Assemblage aus Video, CGI, Fotografie, Klangarbeiten, Performance, Skulptur und ortsspezifischen Installationen auf 2500m² in den historischen Produktionshallen der Alten Münze in Berlin-Mitte zusammengeführt werden. Begleitet von einem vielfältigen Programm, welches die Ausstellung in Form von Performances, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Konzerten erweitert. Zu erleben sind Werke, die von zeitgenössischen Orakeln und alten Weisheiten, von dekolonialen Social-Media-Aktivismus bis zu Öko- wie Xenofeminismus erzählen und hierzu Stellung beziehen. Und die den Diskurs um die ästhetische Darstellung rund um den Menstruationszyklus sowie die gesamtgesellschaftlichen Strukturen, in die er eingebettet ist, aufrüttelt. Zugunsten eines ökologischen Gleichgewichts, das einen radikalen Wandel in der Politik für notwendig hält. Denn wie am internationalen Frauentag 2019 der United Nations betont wurde, ziehen das Stigma und die Stereotypen bezüglich der Menstruation schwerwiegende Auswirkungen auf die Menschenrechte von Frauen nach sich. Jenseits diskursiver Reflexionen widmet sich das Ausstellungsprojekt daher auch real politischen Fakten rund um die menstruelle Wahrnehmung aus einer erschreckend ungesehenen Perspektive: die der Betroffenen.
Warum heute wieder über Menstruation Kunst machen?
Nicht zuletzt ist die Menstruation ein kunstgeschichtlicher Topos, der insbesondere die internationale zweite Welle feministischer Kunst und Praxis grundlegend charakterisiert hat. Gegenwärtig knüpfen soziale Medien-affine und LGBTQI+ Künstlerinnen und Aktivistinnen einer post-1989er Generation erneut und disruptiv an jenes Thema an: Sie interessieren sich für die Definition und Gestalt noch unbekannter, geschlechterübergreifender Menstrualitäten, für non-binäre, trans*-inklusive, queere und intersektionale Perspektiven auf Körper, Gender und Evolution, im (post-)digitalen, posthumanen und kognitiv-kapitalistischen Zeitalter. Für die intrinsische Verbindung zwischen Lust, Widerstand und Ekel, für post-pornografische Quantensexualität sowie für Allianzen, Freundschaften und Kinships jenseits biologischer Mutter- und Elternschaft.
Menstrualities
29. September–15. Oktober 2022
Das klingt aber sehr spannend;)
LG
Mila