CRONE Berlin lädt zu einem besonderen Einblick in das radikale, politisch aufgeladene Werk von Christoph Schlingensief ein. In der Ausstellung „Deutschlandsuche“ werden selten gezeigte Film- und Videoarbeiten, Fotografien und Manuskripte präsentiert, die tief in seine Projekte „Hamlet“, „Chance 2000“ und „Deutschlandsuche“ eintauchen. Schlingensief, der in den 1990ern die Kunstwelt mit seiner provokanten Kritik an politischen Missständen und seinen avantgardistischen Performances aufrüttelte, bleibt bis heute eine Schlüsselfigur im Kampf gegen rechte Ideologien. Die Schau bietet eine einmalige Gelegenheit, Schlingensiefs Einfluss auf aktuelle Kunst- und Aktivismusbewegungen zu reflektieren und zu hinterfragen, wie sich seine radikalen Ansätze von den heutigen Praktiken unterscheiden.
CRONE BERLIN präsentiert die Ausstellung „Christoph Schlingensief | Deutschlandsuche“. Gezeigt werden Film- und Videoarbeiten, Fotografien, Objekte, Manuskripte und Materialien aus Schlingensiefs Werkkomplexen „Hamlet“, „Chance 2000“ und „Deutschlandsuche“, einige davon bisher unveröffentlicht und zum ersten Mal zu sehen.
Christoph Schlingensief (*1960 in Oberhausen, † 2010 in Berlin) begriff sein Schaffen nicht im Sinne traditioneller Gattungen, sondern verknüpfte Film, Theater, Literatur, Performance, Fernsehen, zeitbasierte Medien, bildende Kunst und politischen Aktivismus miteinander.
Durchgehende Merkmale seiner Werke waren eine klare, einprägsame Sprache, die Faszination für Trash, ein ethisch-moralisches Anliegen und radikale Aktionen gegen Antisemitismus und rechte Gesinnung. Die Ausstellung „Christoph Schlingensief | Deutschlandsuche“ präsentiert drei seiner Hauptwerke, die den Vergleich zur politisch motivierten Aktionskunst von heute ermöglichen. Wie unterscheiden sich sein Ansatz, sein Anspruch und sein Anliegen von den vielfältigen aktuellen intermedialen, gattungsübergreifenden Kunstpraktiken, die unbestreitbar in Schlingensiefs Tradition stehen, aber oft nur auf Selbstvergewisserung, Selbstbestätigung und Selbstreferenzialität gerichtet sind?
Die Schlingensief-Ausstellung bei Crone, die erste Einzelschau seiner Werke in Berlin seit 10 Jahren, möchte zur Kontextualisierung seiner Arbeit vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse beitragen. Sie wird kuratiert von Anna-Catharina Gebbers, die mit Klaus Biesenbach und Susanne Pfeffer für die großen Schlingensief-Retrospektiven in den KW in Berlin 2013 und im MoMa PS1 in New York 2014 mitverantwortlich war, und entsteht in enger Zusammenarbeit mit Aino Laberenz, die Schlingensiefs Nachlass verwaltet und betreut.
Christoph Schlingensief | Deutschlandsuche
1. September bis 19. Oktober 2024