Weltpremiere “Choreographing Politics” im Bodemuseum

CHOREOGRAPHING POLITICS

CHOREOGRAPHING POLITICS ist eine neue Serie für zeitgenössische Choreografie von Carolin Brandl (Konzeption und Kuration) in Kooperation mit dem Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin. Bei CHOREOGRAPHING POLITICS werden Choreograf*innen aufgefordert soziale Choreografien und Tanzskulpturen zu schaffen, die mit der Struktur und der Architektur des Museums sowie mit seiner Sammlung korrespondieren. Bei der Auftaktveranstaltung präsentieren der Choreograf Jérôme Bel und die Choreografin Kat Vàlastur für den Kontext entworfene Arbeiten.

Die Eröffnung ist auch unter folgendem Aspekt einmalig: Die ortspezifische Arbeit von Jérôme Bel wird nur ein einziges Mal gezeigt.

Die Arbeiten der Auftaktveranstaltung:
Jérôme Bel (16.07.22) und Kat Válastur (17.07.22)

Die Kuratorin konnte für den Auftakt ihres Formats im Bode-Museum einen der weltweit wichtigsten konzeptuellen Choreografen unserer Zeit gewinnen: Jérôme Bel.

Für die große Eröffnung entwickelt Bel eine neue Arbeit mit mehreren Performer*innen für drei der weitläufigen Ausstellungssäle, wie dem Kuppelsaal des Museums. In seiner vielschichtigen Position werden Zusammenhänge zwischen Natur und Mensch, zwischen Kunst- aber insbesondere Tanzgeschichte und Bezüge zur Sammlung reflektiert.

Jérôme Bel wird dabei selbst zentraler Teil der Arbeit sein.

Die Choreografin Kat Vàlastur entwirft eine eigens für die Basilika, das architektonische Herzstück des Bode-Museums, eine Choreografie mit feministischer Perspektive: Eine raumfüllende Skulptur mit 11 Tänzerinnen aus einer Vielzahl von Ländern (u.a. Griechenland, Australien, Türkei und Portugal).

Der Ort: Bode-Museum

Das Bode-Museum ist eines der bedeutendsten Museen für Bildhauerei in Europa, seine Sammlung antiker Skulpturen ist eine der größten der Welt. Sie umfasst eine Reihe faszinierender Meisterwerke wie Donatellos „Pazzi-Madonna“ und Antonio Canovas „Tänzerin“, aber auch Kriegerkörper und Herrscherbilder.

Das Bode-Museum ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Das Bode-Museum auf der Museumsinsel, umgeben von Wasser, befindet sich auf einem Terrain, das per Definition vom urbanen Stadtraum getrennt ist.

CHOREOGRAPHING POLITICS will diese konzeptionelle und geografische Trennung durchbrechen – durch eine neue Befragung von Tanz- / Kunstgeschichte und gesellschaftlichen Zusammenhängen neue Querverbindungen offenlegen, um durch das soziale Potential von Choreografie Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und Machtrepräsentation zu hinterfragen. CHOREOGRAPHING POLITICS nutzt dabei die Möglichkeit, Choreografie auf Museen als öffentliche Räume auszuweiten und Fragen nach ihrer Wirkung auf unser gesellschaftliches Leben zu stellen.

Das Format wendet sich dabei auch an das kulturelle Erbe Berlins.

Ausblick

Die Arbeit der Choreografin Kat Vàlastur für CHOREOGRAPHING POLITICS leitet bereits auf den nächsten Teil der Serie – FEMALE GAZE – über, der im Herbst stattfinden wird. In dieser Reihe setzen dann Choreografinnen neue konzeptuelle Positionen der Skulpturengeschichte und einer damit verbundenen tradierten männlichen Sicht entgegen.

CHOREOGRAPHING POLITICS ist der Auftakt einer großen, fortlaufenden Kurationsreihe unter der Leitung von Carolin Brandl. Es ist Teil einer Untersuchung des Verhältnisses von Skulptur und Choreografie bzw. Tanz und Bildender Kunst im Museumskontext sowie von sich bewegenden Körpern, sowohl individuell als auch gesellschaftlich.

Sie entwirft neue Formate für Choreografie für den Museumskontext, indem sie Kunst- und Tanzgeschichte neu verbindet. Die Formate sind konzipiert für die jeweiligen spezifischen Museen, ihre individuelle Geschichte und Architektur und stehen oftmals meist im direkten Dialog mit den Ausstellungen und Sammlungen.

CHOREOGRAPHING POLITICS

16.07.22, 16:00-18:00 Uhr Jérôme Bel
17.07.22, 15:30-18:00 Uhr Kat Válastur

Tickets: 18 € / 25 €

Bode-Museum

Veröffentlicht am: 11.07.2022 | Kategorie: Ausstellungen, Kultur, Kunst,

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