Alternativer Kultur und Kunstspaziergang mit Startpunkt Berliner Hauptbahnhof

Wer in Berlin Mitte an Kunst und Kultur denkt, dem fallen das Brandenburger Tor, das Holocaustmahnmal, die Innenstadt, das Regierungsviertel oder die Museumsinsel ein. Und auch wenn alle diese Orte einen Besuch wert sind, bleiben mit diesem Fokus viele interessante Kulturstätten unentdeckt. Wir haben deshalb einen alternativen Spaziergang zusammengestellt, der die absoluten Hotspots meidet, Ihnen einen schönen Einblick in das Leben des Viertels gewährt und gleichzeitig Kunst und Kultur auf höchstem Niveau bietet.

1.   Station: Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart

Der Hamburger Bahnhof, ursprünglich ein Bahnhofsgebäude aus dem 19. Jahrhundert, wurde in den 1990er Jahren in ein Museum umgewandelt und befindet sich praktisch in Sichtweite des Hauptbahnhofs am Ufer der Spree. Die Architektur des Gebäudes kombiniert historische Elemente mit modernen Anbauten und schafft so einen einzigartigen Rahmen für die ausgestellte Kunst. Die Umwandlung eines Bahnhofs in ein Museum ist an sich schon ein interessantes Beispiel für die kreative Nachnutzung von Gebäuden.

Die großzügigen Hallen und die Kombination aus alten und neuen architektonischen Elementen schaffen eine inspirierende Umgebung. Das Museum bietet auch Führungen und pädagogische Programme an, die tiefergehende Einblicke in die Kunstwerke und ihre Kontexte ermöglichen. Als Teil der Berliner Nationalgalerie spielt der Hamburger Bahnhof eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Stadt. Er ist ein Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus aller Welt und trägt zur kulturellen Vielfalt und Dynamik Berlins bei.

Das Museum beherbergt zudem eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa und präsentiert Werke von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute. Zu den Highlights gehören Werke von Künstlern wie Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Neben der ständigen Sammlung bietet das Museum wechselnde Sonderausstellungen, die sich aktuellen Themen und Trends in der Kunstwelt widmen.

Nach dem Besuch des Hamburger Bahnhofs führt der Weg entlang des Charité-Geländes, einer der ältesten und renommiertesten medizinischen Fakultäten Europas. Genießen Sie den Kontrast zwischen historischer Architektur und modernen Forschungseinrichtungen, während Sie der Spree folgen. An der Albrechtstraße verlassen wir das Spreeufer und folgen dieser bis zum Boros Bunker, der zweiten Station unseres Weges.

2.   Station: Sammlung Boros

Die Sammlung Boros befindet sich in einem umgebauten Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der im Laufe der Jahre verschiedene Nutzungen erfahren hat, bevor er in einen Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst umgewandelt wurde. Der Bunker, auch bekannt als Boros Bunker, ist ein massives Betongebäude mit einer faszinierenden Geschichte, die von seiner ursprünglichen Funktion als Schutzraum bis hin zu einem tropischen Fruchtlager, einem Technoclub und schließlich einem Kunstraum reicht.

Die Sammlung Boros ist eine private Kunstsammlung von Christian und Karen Boros. Sie umfasst Werke zeitgenössischer Kunst von den 1990er Jahren bis heute und beinhaltet Skulpturen, Installationen, Gemälde und Fotografien. Die Sammlung wird in wechselnden Ausstellungen präsentiert, die alle paar Jahre neu arrangiert werden, um verschiedene Werke und neue Akquisitionen zu zeigen.

Die Route führt weiter entlang der berühmten Friedrichstraße und durch das Oranienburger Tor, eine Gegend, die für ihr kulturelles Leben und ihre Partyszene bekannt ist. Das Ziel ist das Museum für Naturkunde an der Invalidenstraße, wo Sie eine der weltweit führenden Sammlungen naturkundlicher Exponate bewundern können.

3.   Station: Museum für Naturkunde

Das Museum für Naturkunde, gegründet im Jahr 1810, ist eines der ältesten Museen in Berlin. Es befindet sich in einem beeindruckenden historischen Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und Teil des umfassenden Universitätskomplexes in der Invalidenstraße ist. Die Architektur des Museums ist typisch für die wissenschaftlichen Institutionen seiner Zeit und bietet einen passenden Rahmen für die umfangreichen naturkundlichen Sammlungen.

Das Museum beherbergt mehr als 30 Millionen Objekte, darunter Fossilien, Mineralien, Präparate und lebensgroße Dioramen. Eine der bekanntesten Attraktionen ist das Skelett des Brachiosaurus brancai, eines der größten montierten Dinosaurierskelette der Welt. Weitere Highlights sind der Archaeopteryx, das weltweit am besten erhaltene Exemplar dieses urzeitlichen Vogels, sowie die umfangreiche Mineraliensammlung, die zu den bedeutendsten in Europa zählt. Das Museum präsentiert außerdem wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen der Naturkunde, zu denen man sich am besten jeweils aktuell auf der Webseite informiert.

4.   Station: Fotografiska Museum Berlin

Wer noch Energie hat, kann der Invalidenstraße in östlicher Richtung folgen, rechts in die Eichendorffstraße einbiegen und auch der Novalisstraße weiter folgen. Hier bietet sich für erschöpfte Spaziergänger oder solche, die ihr Make-Up auffrischen möchten, übrigens auch die Möglichkeit, das Kosmetikstudio Berlin Mitte zu besuchen. Nach einem kurzen Schlenker über die Friedrichstraße erreichen Sie schließlich das Fotografiska Museum Berlin in der Oranienburger Straße. Dieses Museum, eine Dependance des berühmten Fotografiska Museums Stockholm, präsentiert wechselnde Ausstellungen international renommierter Fotografen und bietet einen inspirierenden Abschluss Ihrer kulturellen Tour.

Das Fotografiska ist ein international renommiertes Museum für Fotografie, das ursprünglich in Stockholm, Schweden, gegründet wurde. Das Berliner Museum ist eine Erweiterung dieses Konzepts und zielt darauf ab, ein breites Publikum durch die Kraft der Fotografie zu inspirieren und zu informieren. Das Museum in Berlin folgt der Philosophie von Fotografiska, hochwertige Ausstellungen zeitgenössischer Fotografen zu präsentieren und gleichzeitig soziale und ökologische Themen zu beleuchten. Neben den Ausstellungsräumen gibt es im Fotografiska Berlin deshalb auch Bildungsprogramme, Vorträge und Workshops, die den Dialog zwischen Fotografen, Kunstliebhabern und der breiten Öffentlichkeit fördern.

Das Museum präsentiert wechselnde Ausstellungen international anerkannter Fotografen sowie aufstrebender Talente. Die Ausstellungen decken ein breites Spektrum an Themen und Stilen ab, von Porträtfotografie über Landschaftsbilder bis hin zu abstrakten und konzeptuellen Werken. Das Museum legt großen Wert auf künstlerische Qualität und thematische Vielfalt und bietet Besuchern damit immer wieder neue Perspektiven und Einblicke.

Wer mag, kann sich von hier aus ganz einfach in das pulsierende Nachtleben der Oranienburger Straße oder über eine der zahlreichen U-Bahn-Stationen zum Hauptbahnhof.

Beitragsbild: Image by Nico from Pixabay

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Veröffentlicht am: 11.03.2024 | Kategorie: sonstiges,

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