Wessen Herz für die Kunst schlägt, der möchte sie möglichst in seinen Alltag integrieren. Neben den Originalen an der Wand werden auch gerne Kunstkalender genutzt. Eine große deutsche Druckerei gewährt einen Einblick in die Herstellung von erlesenen Kunstkalendern. Neben dem reinen Prozess sind außerdem verschiedene Herausforderungen zu meistern.
Die Auswahl der passenden Kunstwerke
Ein Kunstkalender erzielt nur dann einen unvergesslichen Eindruck, wenn die verwendeten Gemälde und Fotografien kuratiert sind. Grundsätzlich sollten sie den Geschmack der Käufer treffen. Das ist nicht leicht, denn der Schönheitssinn ist bekanntlich bei jedem Menschen verschieden. Allerdings finden sich für sämtliche Kunstepochen Fans.
Zu den beliebtesten Kunststilen für Kalender zählen:
- Barockmalerei
- Bauhaus
- Biedermeier
- Expressionismus
- Impressionismus
- Pop Art
- Romantik
- Surrealismus
Für den Erfolg eines Kunstkalenders ist es entscheidend, dass sich der Verlag auf eine Epoche fokussiert. Denn die Anhänger der Barockmalerei bevorzugen Werke dieses Stils und hängen sich eher ungern Bilder der Pop Art in das Wohn- oder Arbeitszimmer.
Falls der Herausgeber zwischen unterschiedlichen Kunstepochen schwankt, ist es ratsam, mehrere Kalender zu drucken – eine Variante für jeden Stil.
Steht die Epoche fest, werden die konkreten Kunstwerke ausgesucht. Für jedes Kalenderblatt wird ein einziges Gemälde oder eine einzige Fotografie gewählt. Nur so erhalten alle Bilder die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.
Erfahrene Kalenderproduzenten gehen bei der Gestaltung jeder einzelnen Seite mit Sorgfalt und Bedacht vor. Die ausgesuchten Kunstwerke passen idealerweise zur Jahreszeit, in der sie eingesetzt werden. Eine winterliche Zeichnung von Gudrun Schäfer würde im August für Irritation sorgen, dafür passt sie umso besser in den November.
Aber nicht nur jede einzelne Seite muss sorgfältig gestaltet werden, sondern auch die Gesamtkomposition. Idealerweise ergänzen sich die ausgewählten Kunstwerke und erzählen eine Geschichte. Damit das gelingt, ist sehr viel Fingerspitzengefühl bei der Auswahl und Zusammenstellung gefragt.
Nur außerordentliche Druckqualität ist akzeptabel
Wenn ein Kunstwerk auf ein Kalenderblatt gedruckt wird, entstehen verschiedene Herausforderungen. So weicht etwa das Format häufig vom Original ab. Das Gemälde oder Foto sollte aber nicht abgeschnitten oder verzerrt, sondern in seiner ganzen Pracht abgedruckt werden. Die Lösung ist, die Werke und das Kalenderformat von vornherein aufeinander abzustimmen.
Als weiterer Faktor gilt die Qualität des Druckes. Es müssen Geräte und Technologien verwendet werden, die die Brillanz der Kunstwerke abbilden können. Satte Farben und gestochen scharfe Kontraste sind essenziell. Ein gewöhnlicher Laserdrucker reicht dafür nicht aus. Das gilt insbesondere, wenn der Kunstkalender in großer Auflage herausgebracht werden soll.
Dann kommen idealerweise Offset-Drucker oder Hochleistungs-Inkjet-Laserdrucker zum Einsatz. Diese Geräte sind speziell dafür ausgerichtet, große Auflagen in höchster Qualität zu drucken. Überdies arbeiten sie extrem schnell, wodurch eine große Stückzahl erstellt werden kann. Der Océ ColorStream 3500 ist etwa in der Lage, bis zu 60.000 DIN-A4-Seiten pro Stunden zu drucken. Gleichzeitig bestechen die Ergebnisse, weil die Auflösung von 1200 × 1200 dpi ein extrem scharfes Bild zulässt. Dadurch werden die Kunstwerke möglichst detailgetreu abgebildet. So sind teilweise sogar die Strukturen der Pinselstriche sichtbar.
Urheberrecht bei Kunstwerken
Kunst unterliegt dem Urheberrecht. Das gilt auch für Gemälde und Fotografien. Wer einen Kunstkalender mit fremden Werken erstellt und kommerziell anbietet, der benötigt unter Umständen das Einverständnis des Urhebers. Das gilt speziell dann, wenn das Erzeugnis noch jüngeren Datums ist. In vielen Fällen erlischt das Urheberrecht erst 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers.
Wenn das Werk allerdings in einem Museum hängt, kann es das dort geltende Hausrecht untersagen, Aufnahmen von der Kunst zu machen und diese zu veräußern. Wird ein Kunstkalender erstellt, sollten bei jedem Einzelnen der verwendeten Bilder die Urheberrechte geklärt werden. Im Zweifelsfall ist es besser, bei dem Kunstschaffenden, dessen Familie, dem Museum oder aktuellen Besitzer ein Einverständnis einzuholen. Außer es handelt sich um sehr alte Werke, bei denen der Künstler bereits viele Jahrhunderte lang tot ist und die in einer privaten Sammlung hängen. Dann sollte es normalerweise keine Probleme geben.
Ein Verstoß gegen das Urheberrecht kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Außerdem müsste der Kunstkalender wieder vom Markt genommen werden. Dadurch entstünde unter Umständen ein großer Verlust. Deshalb ist es enorm wichtig, auf diesen Punkt zu achten. Bei jüngeren Kunstwerken sollte das Einverständnis des Urhebers schriftlich eingeholt werden. Denn dadurch hat der Kalender-Produzent einen rechtssicheren Nachweis, falls es zu einem Streitfall kommen sollte.
Balance zwischen Kalenderblatt und Bild
Bei der Erstellung jedes Kunstkalenders stellt sich die Frage, ob die Funktionalität oder Ästhetik eine größere Rolle spielt. Soll das Produkt hauptsächlich als Planungstool dienen oder steht der künstlerische Aspekt im Vordergrund? Denn je nachdem, was Priorität besitzt, wird das Kalenderblatt anders aufgeteilt.
Bei einem Kunstkalender mit organisatorischem Fokus ist das Kalendarium normalerweise größer. Dennoch nimmt das Gemälde, die Zeichnung oder das Foto den meisten Platz auf der Seite ein. Bei einem Kunstkalender, mit Hauptaugenmerk auf dem Werk, ist das Kalendarium normalerweise wesentlich kleiner. Es spielt lediglich eine Nebenrolle.
Unabhängig davon, für welche Option sich der Auftraggeber entscheidet, eine ausgeglichene optische Balance zwischen Kalendarium und Bild müssen gegeben sein. Damit diese zustande kommt, hilft oftmals nur ausprobieren oder auf bereits bewährte Vorlagen zurückzugreifen. Diese werden einfach mit neuen Werken bestückt. Außerdem muss das Kalendarium an das entsprechende Jahr angepasst werden.
Apropos Kalendarium – es kann unterschiedlich gestaltet sein. Zum einen stehen natürlich die Tage, Monate und das Jahr darin. Zum anderen können auch folgende Angaben in einem Kunstkalender abgebildet werden:
- Wochentage
- Bundesweite Feiertage
- Bundeslandspezifische Feiertage
- Angaben in verschiedenen Sprachen
- Kalenderwochen
In manchen Kalendern sind die Feiertage und/oder Wochenenden farblich abgesetzt. Gerade bei einem Kunstkalender sollte der Blick aber immer zuerst auf das Werk fallen. Deshalb ist bei farbigen Akzenten mit Bedacht vorzugehen. Ein aufmerksamkeitsstarkes Karminrot eignet sich weniger. Dafür können Grauabstufungen, Marineblau oder Tannengrün dienlich sein. Idealerweise harmonisiert die Farbe mit dem Kunstwerk.
Wenn alle Komponenten sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt sind, kann des Werk in den Druck gehen.