Vom 27. – 30. April 2023, während des Berliner Galerienwochenendes, präsentiert die siebte Ausgabe der paper positions berlin 56 internationale Galerien aus 12 Ländern mit herausragenden Positionen aus zeitgenössischer und moderner Kunst mit dem Fokus auf Zeichnung und dem Material Papier.
In der zentral am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte gelegenen Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz wird die paper positions berlin während des Berliner Galerienwochendes dieses besondere Genre innerhalb der Kunst wieder konzentriert in den Mittelpunkt stellen. Dabei sollen jene Galerien und die von ihnen vertretenen Künstler:innen eine Präsentationsmöglichkeit bekommen, die sich dem Thema Zeichnung und dem Medium Papier mit all seinen spezifischen Besonderheiten, seiner Fragilität und seiner enormen Vielseitigkeit widmen. Im Sinne ihres ganz auf die meist sensiblen Exponate zugeschnittenen Messekonzepts ohne klassische Kojen setzt die paper positions berlin bewusst auf eine salonartige Situation. Ebenso unterstreicht die begrenzte Anzahl der Galerien den Charakter einer großen Themenausstellung. Die räumliche Gestaltung bietet den Besuchern sowohl einen offenen Überblick als auch die Möglichkeit, sich einzelnen künstlerischen Werken unmittelbar zu nähern und sie im wechselseitigen Dialog wahrzunehmen.
Auch dieses Jahr werden drei Awards verliehen: der LEUE & NILL Award für die beste Präsentation einer Galerie im Rahmen der paper positions berlin, der Paper Art Award, der mehrere Künstler:innen würdigt, die mit dem Papier in eindrucksvoller eigener Weise umgehen. Bei den Preisträger:innen werden Ankäufe im Gesamtwert von 36.000 Euro durch das 2021 gegründete Papierkunst-Museum “Haus des Papiers” in Berlin getätigt. Auch der paper positions award wird verliehen, der eine herausragende zeitgenössische Künstlerin ehrt, die sich in besonderer Weise dem Thema Zeichnung und dem Medium Papier widmet.
Die Preisträgerin des letzten Jahres, Maija Kurševa, wird in diesem Jahr Arbeiten in einer Sonderausstellung zeigen.
Der Bleistift von Hanna Hennenkemper (*1974) lässt die Zweidimensionalität des Papiers hinter an Schokoladentafeln erinnernde Strukturen verschwinden, er setzt amorphe Gebilde ins Blatt oder gaukelt mit aus Chatfenstern bekannten Symbolen vor, ein Sprachrohr zu sein. Jede Zeichnung, jedes Blatt ist Spielwiese der Dimensionen, ein Verweis, sodass sich dort, wo Hennenkempers Bleistift war, Höhen und Tiefen, Formen und Flächen oder Verlinkungen in den digitalen Raum auftun. Repräsentiert bei der paper positions berlin von Drawing Room.
Helena Henrihsones (*1948) Werke strotzen vor Kraft und Farbe. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass sich in der selbstbewussten Intensität eine sehr persönliche, emotionale und auch zerbrechliche Komponente verbirgt. Jeder Siebdruck ist ein Stimmungsbild, ein Gefühl, das die Künstlerin hatte. Mal ist Einsamkeit ein Thema, mal ein Paar im Bild, das sich nahesteht, sich hält, aber etwas zu fest, vielleicht sogar aufzuhalten scheint. Manchmal zerreißt es ihre Protagonist:innen. Die weibliche Brust ist bei Henrihsone ein Motiv der Zartheit, der Intimität, – auch der Nacktheit, die aber im besten Sinne für das Pure und Unverblümte steht. Helena Henrihsone macht ihre Innenwelt nackig, wenn man so will. Gezeigt werden ihre Arbeiten von Māksla XO.
Schwarze Linien ziehen sich minimalistisch und wie feine Risse oder Verästelungen über das weiße Papier. Dort, wo es mit der Farbe in Berührung kommt, nimmt es weitere Charaktereigenschaften an, entwickelt sich weiter. Es erinnert an gesprungenes Glas, den Blick in eine blattlose Baumkrone oder unterirdische Tunnelsysteme eines heimischen Nagers. Der Farbauftrag von Christiane Löhr (1965*) funktioniert wie ein Kontrastmittel im Röntgenbild, scheint im Papier verborgen liegende Strukturen nach außen zu tragen und es lebendigen Organismus werden zu lassen. Christiane Löhrs Arbeiten werden von der Galerie Werner Klein gezeigt.
Das Unschärfe positive Konnotationen verdient, beweisen die Arbeiten von Naoto Kumagai (*1978), die mit der Cave-Ayumigallery von Tokyo nach Berlin kommen werden. Es scheint, als seien seine Farben auf das Papier gehaucht, eingezogen und letztlich mit dem Material verschmolzen. Papier und Farbe sind eine zarte und doch untrennbare Verbindung eingegangen. Der leichte Schwindel, der sich einstellen mag, löst sich schon bald in eine angenehme Raum- und Zeitlosigkeit auf. In Streifen und rhythmischen Mustern ziehen die Farbspuren ihre Bahnen, verwirbeln, verwehen und verschwimmen wie Landschaften, die an einem Zugfenster vorbeiziehen. Kumagais Arbeiten strahlen Ruhe aus, wirken leicht wie eine Feder und haben keine Schattenseiten.
Galerien 2023
Galerie aKonzept. Berlin
A PICK GALLERY. Turin
Galerie Anita Beckers. Frankfurt am Main
Benhadj & Djilali Galerie. Berlin
Galerie Biesenbach. Köln
Bradwolff & Partners. Amsterdam
CAVE-AYUMIGALLERY. Tokio
Galerie Commeter. Hamburg
Galerie Conrads. Berlin/Düsseldorf
DavisKlemmGallery. Wiesbaden
Galerie Horst Dietrich. Berlin
Kunsthandel Draheim. Eltville-Hattenheim
Drawing Room. Hamburg
Galerie Ricarda Fox. Mülheim an der Ruhr
Galerie Thomas Fuchs. Stuttgart
gray + gray gallery. Karlsruhe
Galerie J.J. Heckenhauer. München
Galerie Carolyn Heinz. Hamburg
Galerie Holthoff. Hamburg
JARMUSCHEK + PARTNER. Berlin
Kang Contemporary. Berlin
Galerie Kellermann. Düsseldorf
Galerie Werner Klein. Köln
Bernhard Knaus Fine Art. Frankfurt am Main
Galerie Inga Kondeyne – Raum für Zeichnung. Berlin
Galerie Kremers. Berlin
Galerie Martin Kudlek. Köln/Brüssel
Kunkel Fine Art. München
LAGE EGAL. Berlin
Anna Laudel. Düsseldorf/Istanbul/Bodrum
Galerie Rudolf Leeb. Wien
Livingstone gallery. Den Hague
Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art. Berlin
Maksla XO. Riga
Galerie Martin Mertens. Berlin
mianki.Gallery. Berlin
Micheko Galerie. München
Migrant Bird Space. Berlin
Moving Gallery. Utrecht
Dr. Nöth kunsthandel + galerie. Ansbach/Potsdam
O Gallery. Teheran
Galerie Rupert Pfab. Düsseldorf
Galerie Nanna Preußners. Hamburg
Galerie Reinthaler. Wien
Thole Rotermund Kunsthandel. Hamburg
Mikiko Sato Gallery. Hamburg
Galerie Paul Scherzer. Halle
SCHWARZ CONTEMPORARY. Berlin
Semjon Contemporary. Berlin
SMUDAJESCHECK MÜNCHEN. München
TSEKH. Kyiv/Vilnius
Malte Uekermann Kunsthandel. Berlin
Galerie Watson. Hamburg
Wichtendahl Galerie. Berlin
galerie with tsjalling:. Groningen
X Vitamin. Belgrad
paper positions berlin
27. April 2023 – 30. April 2023
Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz