Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Eliška Bartek zeigt in der Hilleckes Gallery neue Arbeiten, deren Schönheit auffällig ist: Farbprächtige, opulente, barock anmutende Blumenstillleben sind zu sehen – kann man hier von einer Renaissance der Schönheit im klassischen Sinn sprechen? Auffällig ist: Diese Bilder erzeugen ein Begehren. Sie sind attraktiv und betörend.
Die Schönheit, sie schlägt zurück in dieser Ausstellung. Das sagt uns schon der Ausstellungstitel. Doch Schönheit, was ist das? „Schönheit“ – ein großes Wort. Schönheit ist etwas in Verruf gekommen, denn einfach nur „schön“ soll Kunst ja nicht sein. Das war bekanntermaßen nicht immer so: In der antiken Philosophie etwa war die Schönheit ein essenzieller Wert.
Blumen sind im Werk Barteks nicht neu: Schon als Fotografin hat sie sich intensiv floralen Themen gewidmet. Doch nicht nur Schönheit zeigte sie damals, sondern gleichzeitig auch Vergänglichkeit. Gerade durch diesen Dualismus atmet ihr Werk bis heute. Genau das ist Barteks Thema: diese Schweben zwischen Leben und Tod, zwischen Schönheit und Zerstörung. Auch bei der neuen Serie floraler Leinwandarbeiten verbirgt sich hinter der Pracht das Memento Mori – die Lehre der Vanitas. Matthias Haldemann, Direktor des Kunsthaus Zug, hat es einmal so ausgedrückt: In der Kunst von Bartek seien „Lichthell und Schattendunkel ineinander verschlungen“. Und so bildet ein zentrales Werk der lichthellen Ausstellung auch ein von der Künstlerin bereits selbst zerstörtes, schattendunkles Bild.
Diese Ambivalenz und gegenseitige Bedingung von Schönheit und Zerstörung wird in der Ausstellung „Beauty Strikes Back“ auf eine konzeptionelle Weise spektakulär inszeniert und auf die Spitze getrieben. Denn den Käufer:innen ist es erlaubt, zu entscheiden, das erworbene Kunstwerk durch die Künstlerin persönlich zerstören zu lassen. Nicht wie bei Banksy: das Werk wird nicht geschreddert, sondern verätzt. Das Bild wird „zerstört“, doch das Motiv bleibt erkennbar und der Charme des Morbiden entfaltet eine eigenartige Sogkraft.
Seit der Antike, über die Barockzeit – bis heute: Noch immer ziehen Blumen die Blicke der Menschen an – sie wollen gefallen. Und das ist auch ihr Problem. In der Kunst haben Blumen ein schlechtes Image: Sie verkörpern das Triviale, das Prinzip einer harmlosen Schönheit. Diese zu zerstören macht in konzeptueller Weise Sinn. Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht lieber die Schönheit der Blumen in die Ewigkeit retten? Das ist in diesem Falle alleine die Entscheidung derjenigen, die ein Werk der Künstlerin erwerben.
12. November 2022 – 14. Januar 2023
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