Die mianki.Gallery hat in diesem Jahr zu ihrem diesjährigem mianki & friends die Künstlerin Maija Kurševa aus Riga eingeladen. Sie ist dem Galeristen Andreas Herrmann in der Galerie Maksla XO, Riga, aufgefallen und wurde dieses Jahr auf der paper positions berlin mit dem paper positions award ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die ausschließlich an Künstlerinnen vergeben wird, würdigt eine herausragende zeitgenössische Position zum Thema Zeichnung und dem Medium Papier.
Es ist Sommer und damit wieder die Zeit für die Ausstellungsserie mianki & friends in der einmal im Jahr die Künstlerinnen und Künstler der Galerie gezeigt werden, welche in dem jeweiligen Ausstellungsjahr nicht mit einer Einzelausstellung vertreten sind. Dazu werde Gastkünstler*innen eingeladen, die an anderen Orten aufgefallen sind. Mianki.Gallery schafft damit die Möglichkeit, Neues zu entdecken und gleichzeitig an den aktuellen Entwicklungen der Künstlerinnen und Künstler der Galerie teil zu haben.
Die Künstlerinnen und Künstler
Maija Kurševa, *1981, Lettland (Gastkünstler) Maija Kurševa ist eine Künstlerin, die mit einer breiten Palette von Medien arbeitet und diese oft kombiniert. Ihre Ausstellungen der letzten Jahre umfassten Installationen, räumliche Strukturen, kombiniert mit bewegten Bildern, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen. Die Ideen der Künstlerin kreisen oft um persönliche Betrachtungen über den Entstehungsprozess eines Kunstwerks, wobei sie den Raum einer Idee unterwirft, indem sie visuell lakonische Ausdrucksmittel verwendet. Ungeachtet des umfangreichen Einsatzes von Medien war die Zeichnung schon immer die Grundlage der Ideen der Künstlerin, und sie dient auch als Methode zum Festhalten von Gedanken, die täglich auftauchen.
Marc Dittrich, *1976, Deutschland Marc Dittrich zerschneidet für seine Fotoskulpturen eigene Fotografien moderner Hochhausfassaden in feine Streifen und verwebt diese zu neuen architektonischen Flächen. Beim Verweben der Drucke entsteht ein Versatz im Motiv, das ursprüngliche Raster der Fassade wird in sich verschoben. Material und Motiv verbinden sich zu einer neuen architekturähnlichen Skulptur, einem surrealen Mischwesen aus nüchterner Dokumentation und dynamischer Struktur. Diese steht im Kontrast zur strengen Geometrie der Ausgangsmotive.
Silke Katharina Hahn, *1968, Deutschland Silke Katharina Hahns Auseinandersetzung: die Veränderung von Material durch Hitze. Ihr bevorzugtes Material: Heißkleber und Wachs. Die Prägung: reduziert, konzentriert und reflektierend. Im Mittelpunkt steht die Farbe Schwarz. Ein komplexes Schwarz, in dem alle Farbigkeit steckt. Die Primärfarben Rot, Gelb, Blau in gleichen Teilen gemischt ergeben Schwarz. Diesem Gedanken folgend zeigt Silke Katharina Hahn in ihren Zeichnungen und Objekten das Innere, das dem Schwarz innewohnende Bunte. HALFA, 1950 – 2006, Deutschland Detlef HALFA verfolgte keinen Stil – er verfolgte eine Haltung. Oberflächen wurden mit einer selbst geschnittenen Musterwalze von Hand gerollt. Pinsel und Bürste waren tabu. Moiréstoffe wurden als Malgrund eingesetzt. Zahlenquadrate errechnet und akribisch auf Filz, Stoff oder Leinwand übertragen. Und die Fotokopie eines Zahlenplans wurde mit Zeichnung, Malerei und Collage versehen. Wobei alle verfügbaren künstlerischen Malmittel zur Anwendung kamen.
Tina Heuter, *1968, Deutschland Tina Heuter ist eine feinsinnige Beobachterin ihrer Umgebung und dabei sind ihr alltägliche Situationen genauso wichtig wie die Stimmungen der Menschen und dass Verhalten der Gesellschaft im aktuellen Zeitgeschehen. Diese Beobachtungen fließen in ihre Werke ein und es gelingt ihr dabei immer wieder dem Alltäglichen etwas Besonderes zu verleihen und die, auf den ersten Blick, besonderen Situationen ganz selbstverständlich, ja fast alltäglich, aussehen zu lassen.
Jakob Kupfer, N.N. Gegenstandslosigkeit und permanenter Wandel sind wesentliche Merkmale des Lichts und prägen Jakob Kupfers Werk. Seine Arbeiten wirken wie ein Resonanzraum, in dem wir erleben können, was mit unserer Wahrnehmung geschieht, sobald wir uns auf den reinen Lichtfluss ohne erklärende Konturen einlassen. Sie laden ein innezuhalten, aktiv wahrzunehmen und sich selbst beim Wahrnehmen zu beobachten. Was jedoch dabei wahrgenommen wird, hat weniger mit dem Dargebotenen zu tun, sondern wird wesentlich von den eigenen inneren Bildern, Erinnerungen, Sehnsüchten und Ängsten geformt.
Christophe Laudamiel, *1969, Frankreich Christophe Laudamiel ist Parfümeur, Olfaktorischer-Künstler, Autor und Dozent. In seinen Ateliers in Berlin und New York entstehen weltweit bekannte Parfüms und international ausgestellte DuftKunstwerke. Seine künstlerische Arbeit mit Düften begann 2003 mit Werken für die Art Basel Miami, die Galerie Knocke, Belgien, und Ausstellungsbeteiligungen in New York, Paris, Sao Paulo, London und Davos (WEF). Weltweite Beachtung fand die von Christophe Laudamiel kuratierte „ScentOpera“, 2009 uraufgeführt im Guggenheim-Museum New York und Bilbao.
Ev Pommer, *1968, Deutschland In Ev Pommers Arbeiten spielen Anwesenheit und Abwesenheit, das Zusammenspiel von Sichtbarem und Unsichtbarem wie auch der Gegensatz von Innen und Außen eine wichtige Rolle. Sie geht von der horizontalen und vertikalen Dimension des menschlichen Körpers aus, beides Vektoren, welche die Anwesenheit eines Körpers im Raum skizzieren und bereits annähernd beschreiben. Dabei funktioniert der fiktive Körper als Leerstelle. Das verwendete Material vergegenständlicht diese bzw. seinen Bewegungsraum.
Katharina Schnitzler, *1963, Deutschland Katharina Schnitzler konfrontiert uns mit der Wahrnehmung und unseren angenommenen Realitäten. Sie schafft Bildwelten, die auf subjektive Weise das menschliche Bedürfnis nach Lösungen erfüllen. In ihrer Arbeit überlagert sie unzählige Texturen, Farbschichten, Zeichnungen und Text. Es entstehen Gemälde und Zeichnungen – installiert, poetisch, tief, witzig, eng verwoben und dabei brutal und schön zugleich!
Constanze Vogt, *1984, Deutschland Constanze Vogt bewegt sich mit ihren Arbeiten zwischen den unterschiedlichen Medien. Ihre Zeichnungen, Installationen, Objekte und Texte zeichnen sich durch eine reduzierte Materialwahl aus. Materialien wie Papier, Sprache und Licht nutzt und bearbeitet Sie für ihre Auseinandersetzung mit dem Thema der Zwischenräume. Der extensive und nahezu rituale Arbeitsprozess, mit dem sie das Material transformiert, ist in ihren Arbeiten deutlich sichtbar. 2015 erhielt Constanze Vogt den Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel.
Ausstellung: mianki & friends
Zeichnungen, Malerei, Objekte, Skulptur, Plastik, Olfaktorische Kunst
Künstler: Marc Dittrich, Silke Katharina Hahn, HALFA, Tina Heuter, Jakob Kupfer, Maija Kurševa, Christophe Laudamiel, Ev Pommer, Katharina Schnitzler, Constanze Vogt
Noch bis zum 27.08.2022