Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
mehr erfahren...
Die dänische Künstlerin Trine Søndergaard (geb. 1972) schafft Werke, die Geschichten durch und über die Zeit hinaus verbinden. In ihren von Präzision und Sensibilität geprägten Arbeiten untersucht Søndergaard die Grenzen des Mediums Fotografie und die Struktur des Bildes selbst. Ihre mit Bedeutung und stillen Emotionen aufgeladenen Werke zeichnen sich durch die visuelle Intensivierung unserer Wahrnehmung der Realität aus.
Die sechs unbetitelten Fotogravuren von 2021 sind auf den ersten Blick klassische Portraitaufnahmen. Die Gesichter der ausschließlich weiblichen Modelle jedoch sind von der Kamera abgewandt und werden von ihren drapierten Haaren verdeckt. Søndergaard lenkt somit den Blick der Betrachter*innen auf feine Details in den Frisuren: einzelne weiße Haare oder ganze Strähnen werden sichtbar und rücken in den Fokus. Damit öffnet sie eine weitere Bedeutungsebene in den nur scheinbar leicht lesbaren Fotogravuren. Gedanken über die Vergänglichkeit von Zeit, über Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit treten in den Vordergrund.
Auch bei Eva Löfdahls (geb. 1953) vier Radierungen der Reihe Untitled Hair, 1989, liegt der Fokus auf der Darstellung von Haaren. Bei Löfdahl wirken die in Kaltnadel skizzierten Draufsichten von Köpfen mit verschiedenen Frisuren wie losgelöst vom Körper, der gänzlich in der Schwärze der Aquatinta verschwunden scheint. Genau wie Søndergaard stellt sie unsere gewohnte Sichtweise der Dinge in Frage, sei es in Form von Skulpturen, Objekten, Gemälden und Zeichnungen, oder Installationen im öffentlichen Raum.
In der Fotogravure Serie Dying Birds, 2006–10, haben Trine Søndergaard und Nicolai Howalt (geb. 1970) Vögel in ihrem Kampf ums Überleben festgehalten: den Moment des getroffenen Werdens, des Taumelns und schließlich die letzten Momente des erdwärts gerichteten Sturzes. Nahezu anmutig wirken die zu Boden hinabgleitenden Tiere. Das Projekt ist eine Fortführung des Projekts How to Hunt, 2005, in dem Søndergaard und Howalt die uralte Tradition der Jagd in ihrer zeitgenössischen Inkarnation als Sport darstellen und ihre Transformation von einer Notwendigkeit des Überlebens zu einem Symbol kultureller Privilegien untersuchen. Eloquent und subtil setzen sich Søndergaard und Howalt mit der Ausbeutung und kulturellen Kommodifizierung der Natur auseinander.
Auch spannend für dich: