Wir benötigen einen Runden Tisch zur Zukunft des Galerien- und Kunststandortes Berlin zwischen Vertretern der Galerien und des Berliner Senats. Das fordert der Vorsitzende des Landesverbandes Berliner Galerien, Werner Tammen, in einem Interview mit Kunstleben Berlin. Kurzfristige Events wie die Berlin Art Week hätten zwar ihre Berechtigung, aber es fehle ein Gesamt-Konzept, wie es mit Berlin und seinen 310 Galerien mittel- und langfristig weiter gehen könne.
Nach den Worten Tammen´s braucht die Stadt eine Vision, um sich als wichtigste Kunstmetropole Europas behaupten zu können. Die Pandemie habe zum Beispiel gezeigt, dass die meisten Berliner Galerien einen deutlichen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung haben. Ein erster Schritt sei jetzt erreicht worden. Eine in Auftrag gegebene Digitalstudie soll offenlegen, wo die Berliner Galerien in Sachen Digitalisierung ansetzen müssen.
Das prognostizierte Galeriensterben in Berlin ist dagegen weitgehend ausgeblieben. Tammen lobte in diesem Zusammenhang die insgesamt 16 Millionen € Galerienförderung, die der Verband stellvertretend mit der Kulturstaatsministerin Monika Grütters verhandelt hat. „Das hat uns wirklich sehr geholfen“, betonte Tammen.
Tammen, der eine gleichnamige Galerie in der Kreuzberger Hedemannstraße führt, erzählt in dem Interview mit Kunstleben Berlin, wie er 20.000 Zuschauer in seine damaligen Galerie am Kreuzberger Chamissoplatz zu seiner Ausstellung mit Brösel-Werner lotste, wie er ein Bild eines frei erfundenen Künstlers Blaise Vincent mit großen Bahnhof in die Nationalgalerie brachte und die gesamte etablierte Kunstszene inklusive der Medien an die Nase herumführte und wie er als einer der ersten Galeristen DDR-Künstler in West Berlin präsentierte.
Kunstleben Berlin ist mit mehr als 45.000 Followern das digitale Kunstmagazin der Stadt und betreibt den größten Kunstkalender Berlins.
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Landesverband Berliner Galerien
Im Video zu sehende Ausstellung: LANDSCHAFT II – 23.7.-28.8.2021
NNA ARNSKÖTTER, MARION EICHMANN, MATTHIAS GARFF, HARALD GNADE, SONJA EDLE VON HOEßLE, MICHAEL LAUTERJUNG, VOLKER MÄRZ, FLORIAN PELKA, MICHAEL RAMSAUER, WERNER SCHMIDT, ALEXANDRA SONNTAG, LARS THEUERKAUFF.