Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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On Grid
Das Gitter ist da, bevor etwas auf dem Blatt zu sehen ist. Es ist auf der weißen Fläche des Blattes, bevor eine Linie auf dem Papier gezogen ist. Der im rechten Winkel scharf beschnittene Papierrand begrenzt die weiße Zone, hebt sie hervor, schafft den Rahmen für ein unsichtbares Koordinatensystem.
Die Ausstellung „on grid“ reflektiert die Allgegenwart von Netzen und Gittern. Gitter und Netze begegnen uns in materieller und immaterieller Form, sichtbar wie unsichtbar. Ausgeschnitten und aufgeklebt stehen sie hier erhaben auf einem tragenden Untergrund. Feste Formen werden flüssig, die nasse Klebung unterwirft sie einem fortlaufenden Transformationsprozess. Die konstruktive Struktur der Gitter erscheint plötzlich fragil und anfällig für Störungen. Aus der Abweichung von Norm und Regel entwickelt sich ein unerwarteter, dynamischer Rhythmus.
Hansjörg Schneider erweitert die Möglichkeiten des Schneidens und Reißens von Papier konsequent um neue Ausdrucksmöglichkeiten. Er setzt auf optische Gegensätze: hart/weich, starr/beweglich, grob/fein, kontrolliert/unkontrolliert. So entsteht ein Instrumentarium, welches das Material bis an die Grenze seiner Belastung führt und auf diese Weise sein Potential sichtbar macht. Der freie, zugleich forschende Umgang mit dem Stoff Papier aktualisiert das Medium Papierschnitt und führt es aus seiner beschaulichen Nische heraus.
EN
The grid is there before anything else is seen on the paper. It is on the white surface of the sheet before a line is drawn. The edge of the paper, sharply trimmed at right angles, delineates the white zone, highlighting it and setting the framework for an invisible system of coordinates.
The exhibition “on grid” reflects on the ubiquity of networks and grids. We encounter grids and networks in material and immaterial form, visible and invisible. Here, cut out and glued on, they project from the supporting surface. Solid forms become liquid; the wet glue subjects them to a continuous process of transformation. The structure of the grids suddenly seems fragile and susceptible to interference. An unexpectedly dynamic rhythm develops from the deviations from norm and rule.
Hansjörg Schneider continually builds upon new ways of cutting and tearing paper with ever more expressive possibilities. He draws on visual opposites: hard/soft, rigid/flexible, coarse/fine, controlled/uncontrolled. This creates a set of instruments that leads the material to the limits of its capacity, thus revealing its potential. This open yet explorative use of paper updates the medium of paper cutting, drawing it out from its introspective niche.
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