Vergangene Woche gab es im Berliner Tagesspiegel einen Artikel, indem ein Kunstmarkt-Influencer Magnus Resch darüber sprach, was man als Künstler*in heutzutage tun muss, um erfolgreich zu sein. Das Ganze war mit „Picasso hatte auch einen Businessplan“ betitelt und zusammengefasst ging es darum, dass es eben nicht reicht, „einfach nur“ Künstler*in zu sein und darauf zu hoffen, dass der Kunstmarkt nur auf die eigenen Werke gewartet hat.
Natürlich gibt es sie – die Shootingstars. Manchmal kommt einfach alles zusammen, dann trifft der/die Künstler*in den richtigen Menschen, ist auf der richtigen Veranstaltung oder trifft mit seinem Wer perfekt den Nerv. Das nennt man dann Lottogewinn und genauso wie beim Lottogewinn geht die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert gegen Null. Dass es immer mal wieder passiert, hat selten etwas mit der Qualität der Arbeiten zu tun. Die reiht sich auch bei den Künstler*innen, die den Jackpot gezogen haben, in andere Werke ein. Manchmal liegt sie technisch sogar unter dem Durchschnitt, was zu Verwunderung führen kann, wenn man sich dann fragt, was es eigentlich ist, was diese/n Künstler*in so durch die Decke gehen lässt.
Es ist wie beim Schreiben von Büchern – eine Garantie für Erfolg gibt es nicht, wenn man sich noch keinen Namen gemacht hat. Aber es gibt ein paar Punkte, die man sich zu Herzen nehmen und befolgen sollte und die zumindest den Weg zum Erfolg ein bisschen glätten können.
Resch sieht Künstler*innen als „Content-Kreateure“ und Unternehmer*innen und dem schließe ich mich vorbehaltlos an. Künstler*innen müssen sich ihre eigenen Plattformen schaffen, müssen kontinuierlich sichtbar sein, auf Werbetour in eigener Sache unterwegs sein. Das liegt nicht jedem/r, manche fühlen sich damit nicht wohl oder argumentieren, dass ihnen die Zeit, die das in Anspruch nimmt, an anderer Stelle fehlen würde. Mag alles sein, ist aber eine Ausrede.
Ich plädiere dafür, dass man sich zunächst einmal klarmacht, wohin man möchte, denn unterschiedliche Ziele erfordern unterschiedliche Strategien. Wer möglichst viel Geld mit seiner Kunst verdienen will, muss anders agieren als derjenige, der es in die großen Häuser schaffen will. Beiden Wegen gemein ist, dass man Netzwerker*in und Klinkenputzer*in sein muss. Dass man sich nicht verstecken darf, sondern Menschen gezielt anspricht. Das geht heutzutage wunderbar über die Sozialen Netzwerke. Sie sind für Künstler*innen überhaupt die große Chance, eine Zielgruppe zu finden und Netzwerke aufzubauen. Darüber hinaus bergen sie die Möglichkeit des Überraschungseffekts. Natürlich hat man auch das nicht in der Hand, aber es gibt ein schönes Zitat von Luis Pasteur, der sagte: „Der Zufall trifft nur den vorbereiteten Geist.“ In diesem Sinne heißt es, am Ball zu bleiben, auszuprobieren und präsent zu sein.