FOTO-TALK: AUF DER COUCH im f3 – Freiraum für Fotografie der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF) am 20. Februar 2020, 19:00 Uhr. Aus den Perspektiven des Fotografen und des Kurators beleuchten Espen Eichhöfer, Fotograf OSTKREUZ – Agentur der Fotografen, und Felix Hoffmann, Kurator C/O Berlin, die Debatte um das Recht am eigenen Bild und die künstlerische Freiheit.
Im Rahmen der Ausstellung: “DAS ILLEGALE BILD – FOTOGRAFIE ZWISCHEN BILDVERBOT UND SELBSTZENSUR”, die bis 5. April läuft, gibt es ein Begleitprogramm. “Das illegale Bild” zeigt Arbeiten von: Merry Alpern (USA), Jan Dirk van der Burg (Niederlande), Espen Eichhöfer (Deutschland), William E. Jones (USA) und Carola Lampe (Deutschland), Beat Streuli (Schweiz).
Das Fotografieren wie auch das Fotografiert-Werden gehört heute mehr denn je zu unserem Alltag. Und doch – wer auf der Straße ungefragt Passant*innen fotografiert, läuft Gefahr, verklagt zu werden. Fotografien, die ohne Einwilligung der Abgebildeten gemacht wurden, stehen im Spannungsverhältnis von Persönlichkeitsrecht und Kunstfreiheit. Es stellt sich die Frage: Was wiegt schwerer, das Recht am eigenen Bild oder das Recht am Bildermachen?
Fotografien aus dem Alltag von Protagonist*innen der heutigen Zeit prägen unsere Sicht auf die Gesellschaft. Als wichtiges Kommunikationsmedium regen die Aufnahmen zum Denken an und fördern politische Auseinandersetzungen. Wo verlaufen die ethischen Grenzen der Fotografie? Wo endet die künstlerische Freiheit? Und welche fotografischen Bilder dürfen wo, wann, wie und von wem gezeigt und veröffentlicht werden?
Der Berliner Fotograf Espen Eichhöfer sah sich mit einer Unterlassungsklage konfrontiert, nachdem er eine Fotografie, die auf den Straßen Berlins entstanden war, im öffentlichen Raum ausstellte. Der Fall, der 2018 vor dem Bundesverfassungsgericht endete, macht deutlich, wie wichtig eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit der Thematik ist.
“Das illegale Bild” spannt einen Bogen von heimlich gemachten Schnappschüssen über Bilder, die der Zensur zum Opfer fielen, bis zu sozialkritischen Reportagen und konzeptionellen Untersuchungen des Mediums Fotografie. Sechs künstlerische Positionen beleuchten die Frage nach legalen und illegalen Bildern – zwischen sozialem Tabu, gesellschaftlicher Relevanz und künstlerischer Freiheit.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Espen Eichhöfer, Katharina Mouratidi und Natascha Pohlmann.
FOTO-TALK: AUF DER COUCH:
Espen Eichhöfer, studierte Kommunikationsdesign in Essen und wurde 2006 Mitglied bei OSTKREUZ – Agentur der Fotografen. 2013 sah er sich mit einer Unterlassungsklage konfrontiert, nachdem er eine Straßenfotografie in einer Ausstellung im C/O Berlin im öffentlichen Raum präsentierte.
Felix Hoffmann, arbeitet seit 2005 als Hauptkurator der C/O Berlin Foundation. Er studierte in Wien und Berlin Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften und arbeitete am Fotomuseum in München, dem Kupferstich-Kabinett Dresden und dem Museum Folkwang in Essen.
Das Gespräch findet auf Deutsch statt.
Der Eintritt ist frei.
FOTO-TALK: AUF DER COUCH findet im Rahmen des Projektes XB-Lab statt. Gefördert durch das Modellprogramm „Utopolis – Soziokultur im Quartier“ im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie Soziale Stadt „Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und der Beauftragten für Kultur und Medien.
Foto © Espen Eichhöfer, aus der Serie A to B.