Alfred Flechtheims (1878 – 1937) Rolle für die europäische Kunstgeschichte ist kaum zu unterschätzen. Er war bedeutender Kunsthändler, kunstsinniger Verleger, Mäzen und schillernder Protagonist seiner Zeit.
In dieser ersten Sonderausstellung zu Alfred Flechtheim in Berlin wird insbesondere seine Rolle für die moderne Bildhauerei der 1920er-Jahre beleuchtet und sein bewegtes Leben skizziert.
Mit Werken von Ernst Barlach, Rudolf Belling, Arno Breker, Edgar Degas, Ernesto de Fiori, Hermann Haller, Georg Kolbe, Moissey Kogan, Wilhelm Lehmbruck, Aristide Maillol, Gerhard Marcks, George Minne, Marg Moll und Renée Sintenis.
Die Ausstellung bietet Einblicke in den Berliner Kunstbetrieb und die Gesellschaft der 1920er-Jahre. Sie dokumentiert neben den stilistischen auch die biografischen Gegensätze der Flechtheim-Bildhauer, die von Arno Breker, der im Nationalsozialismus zum Staatskünstler aufstieg, bis hin zu dem in Auschwitz ermordeten Moissey Kogan reichen.
Ausgehend vom Kunstzentrum Berlin, welches Alfred Flechtheim mit seiner Arbeit maßgeblich mitgestaltete, strebte er nach einem internationalen kulturellen Austausch. Dieses Streben fand mit dem Nationalsozialismus sein abruptes Ende und ist bis heute einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt.
Die Ausstellung würdigt ihn mit rund 40 plastischen Arbeiten und umfangreichem Quellenmaterial. Sie wird durch das berühmte plastische Porträt Rudolf Bellings (1927) eröffnet, das den Kunsthändler in einer nahezu abstrakten Linie zeigt. Außerdem wird das “Große graßende Fohlen” (1920) von Renée Sintenis gezeigt, das einstmals als Wahrzeichen vor Flechtheims Galerie am Lützowufer in Berlin stand.
Alfred Flechtheim. Kunsthändler der Moderne
21. Mai 2017 bis 17. September 2017
Georg Kolbe Museum
Sensburger Allee 25
14055 Berlin