Contract of Fiction: Kunstvisionen von Basquiat & Diez in der P61 Gallery

Contract of Fiction: Kunstvisionen von Basquiat & Diez in der P61 Gallery

Die P61 Gallery präsentiert die faszinierende Ausstellung „Contract of Fiction“ – ein Projekt, das von der ikonischen Kreativität Jean-Michel Basquiats und Helmut C. Diez’ inspiriert wurde.

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Gudrun Brüne (1941-2025) — Blumenball und Puppensträuße

13. Februar 2025 - 28. März 2025

Was ist der Mensch? Ein leicht zu manipulierendes kognitives System? Biochemischer Apparat, sich stetig optimierende Kulturmaschine, Herdentier? Diese Fragen sind so aktuell wie doch überraschend, werden sie uns von Werken der 1941 geborenen Malerin Gudrun Brüne gestellt.
Während ihr Ehemann Bernhard Heisig (†2011), einer der großen Gründungsmitglieder der Leipziger Schule in der DDR, in diesem Jahr zu seinem 100-jährigen Geburtstag gefeiert wird, wollten wir Gudrun Brüne, einer der wenigen weiblichen Vertreterinnen dieser Gruppe, zu ihren Lebzeiten eine Einzelausstellung in ihrer Geburtsstadt Berlin widmen. Gudrun Brüne verstarb am 25. Januar. Dass sie ihre Ausstellung nicht mehr erleben kann, berührt uns zutiefst. Die Ausstellung ist nun eine Gedenkausstellung.

Gudrun Brünes realistischer Stil folgt dem handwerklichen Anspruch der Leipziger Schule wie auch deren Selbstverständnis des Künstlers als aufmerksamem Beobachter der Gesellschaft. Anfang der 1980er fand die „Grande Dame der Leipziger Schule“ mit der Entdeckung von Puppen- und Maskenmotiven ihre unverkennbare Bildsprache. Ihre Puppengemälde sind allegorische Portraits des Menschen; die Masken Dingsymbole für Verheimlichung und Schein. Man könnte meinen, dass ihre Bilder spiegeln, was aus uns werde, wenn wir uns blind den launenhaften Moden, Rollenbildern und Entertainments der Zeit überlassen.

Masken verbergen die Wirklichkeit, mimen Identität. Puppen fungieren als Alter Ego des Menschen, an dem er Wunschvorstellungen und Sehnsüchte abarbeitet. Projektionskörper von Fantasien. Das in den Werken auftauchende memento mori mag die Verkleidung dessen sein, worum es der Künstlerin eigentlich geht: das Bewusstsein über das Leben und seinen fragilen Wert, und, vor diesem Hintergrund, der Sinn des Menschen im gesellschaftspolitischen Spiel. Gudrun Brüne legt ihren Finger in eine offene Wunde.

Auch die Blumensträuße, die ihren künstlerischen Weg kontinuierlich begleiten, gehören in diesen Themenkreis. Man müsse sich, so Brüne, beim Malen der Stillleben stets beeilen, denn Blumen welken, das Leben verrinnt schnell. Dieser Gedanke fand stets Eingang in ihre akribische Arbeit mit den realen Vorbildern.

Aber es gibt noch eine andere Seite. Die Puppen, die Gudrun Brüne Modell sitzen, sind mittlerweile Zeuginnen einer vergangenen Zeit. Es handelt sich nicht um Erzeugnisse industrieller Massenproduktion (Barbies kamen für die Malerin nie als Modelle infrage) sondern um Exemplare, die man heute nur noch sammeln kann — und nostalgisch lieben. Die Spuren ihrer Geschichten tragen sie in Gestalt von Farbkratzern, Haarausfall oder losen, geflickten Gliedmaßen mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Stolz.
Die moderne Welt kennt immer mindestens zwei Wahrheiten und unzählige Fassaden, hinter denen sich die Eine verbirgt. Wie wäre es, die Masken fallen zu lassen?
©feinartberlin2025

Unser ausdrücklicher Dank gilt Johanna von Koppenfels, die es möglich gemacht hat, dass die Ausstellung ihrer Mutter wie geplant stattfinden kann.

Details

Beginn:
13. Februar 2025
Ende:
29. März 2025
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
Eintritt: -

Angebote:

Zum Gedenken an Gudrun Brüne findet zu ihrem Geburtstag, am Samstag, den 15. März 2025 um 16:00 eine musikalische Hommage in der Galerie statt. Herzlich eingeladen!!


Veranstaltungsort

Galerie feinart berlin
Niebuhrstraße 71
Berlin, 10629 Deutschland
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Veröffentlicht am: 31.01.2025 | | Tag: intern,

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