Gruppenausstellung stofflich … in der Galerie Schmalfuss Berlin

Gruppenausstellung stofflich … in der Galerie Schmalfuss Berlin

Tauche ein in die sinnliche Welt der Ausstellung stofflich … in der Galerie Schmalfuss Berlin! Ab dem 16. November entfaltet sich hier ein faszinierendes Spektrum aus Stofflichkeit und Struktur, das Besucherinnen und Besucher einlädt, tief in die Materie zeitgenössischer Kunst einzutauchen. Ob Wilhelm Frederkings geheimnisvolle Artefakte, Christiane Grimms poetische Lichtspiele, Nicola Hankes hyperrealistische Stillleben oder die textilen Momentaufnahmen von Sonja Weber – jede Arbeit erzählt eine eigene Geschichte. Die Schau verspricht intensive Begegnungen mit vielfältigen Materialien, die zum Jahresende eine besondere Atmosphäre schaffen. Ein Muss für alle, die Kunst als haptische Erfahrung schätzen und Lust haben, Vertrautes neu zu entdecken.

In der GALERIE SCHMALFUSS BERLIN ist vom 16.11.2024 bis 04.01.2025 die Gruppenausstellung stofflich … mit Werken von WILHELM FREDERKING, CHRISTIANE GRIMM, NICOLA HANKE, BODO KORSIG, SONJA WEBER und weiteren Kunstschaffenden zu sehen. Michael W. Schmalfuß präsentiert mit dieser Werk-Show zum Jahreswechsel einen heiteren Kosmos energiegeladener Erscheinungsbilder.

Von „gewebten Momenten“ über hyperrealistische Malerei auf Brokatstoff bis hin zu lichtdurchfluteten Wandobjekten reicht das facettenreiche Spektrum der ausgestellten Werke. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung stofflich … begeben sich auf eine Entdeckungsreise, bei der es zu ergründen gilt, aus welchem Stoff die Kunstwerke sind.

WILHELM FREDERKING, CHRISTIANE GRIMM, NICOLA HANKE, BODO KORSIG und SONJA WEBER und weitere Kunstschaffende arbeiten mit unterschiedlichen Materialien. Was sie eint, ist das Bestreben, den gewählten Werkstoff optimal zur Wirkung zu bringen, ihm ungeahnte Qualitäten zu entlocken und den Betrachtenden zu motivieren, Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung sowie zeitkritische Themen zu hinterfragen. Michael W. Schmalfuß präsentiert damit zum Jahreswechsel einen heiteren Kosmos energiegeladener Erscheinungsbilder.

„Mich interessiert das Versteckte, das Rätselhafte, Mystische. Das, was man nicht sieht oder versteht ist das, was mich reizt und wo meine Imagination einsetzt,“ so der Künstler WILHELM FREDERKING (*1982 in Karl-Marx-Stadt) FREDERKINGS Werke zeichnen sich aus durch Experimentierfreude am Kombinieren grafischer und malerischer Techniken auf unterschiedlichen Materialien wie Leinwand, Textil oder Papier. Der Künstler provoziert bewusst das Spiel mit Erkennbarem und Nichterkennbarem. Es geht ihm um das Beleuchten des Unbekannten, ähnlich einem Forscher, der Relikte einer verschollenen Kultur entdeckt, deren Sinn er nicht zu entschlüsseln vermag. So ist FREDERKING fasziniert von archäologischen und ethnologischen Artefakten diverser Kulturkreise und Zeitalter, von Götterdarstellungen über Statussymbole bis hin zu subkulturellen Codes. Diese fügt er intuitiv zusammen und entwickelt daraus eine individuelle Zeichen- und Formensprache, die nicht leicht einzuordnen oder decodieren ist. FREDERKINGS Bildmotive bleiben oft uneindeutig, chimärenhaft, spekulativ, irritierend und sie offenbaren ihre Deutung lediglich durch die Kraft der Imagination.

„Ich bin eine Romantikerin, die sich im Jahrhundert geirrt hat,“ sagt CHRISTIANE GRIMM (*1957 in Stuttgart). Und sie charakterisiert ihren Schaffensprozess wie folgt: „Die Schönheit der Farbe an sich, ihre Sogwirkung, ihr starkes Pulsieren, ihr zartes Vibrieren fasziniert und interessiert mich. Und das Licht! Das Licht, das Raum erzeugt und ihn zu Gunsten einer erahnten, empfundenen Dimension auflösen kann. Das sind die Themen, die mich schon lange beschäftigen. An der Nahtstelle, an der die Farbklänge aufeinandertreffen und sich miteinander verbinden, findet sich, geradezu sinnlich erlebbar, das Unerklärbare, die Poesie ein. Hier beginnt mein stetes Ringen, der ständige Versuch an den Grenzen des Raums, in dem der Mensch eingebunden ist, zu rütteln und darüber hinaus zu gehen.“ Die Malerei von CHRISTIANE GRIMM entfaltet sich im Beziehungsdreieck von Farbe, Licht und Raum. Ihre Arbeiten sind gewissermaßen Malerei mit anderen Mitteln, eben mit Glas und Licht, wobei die Material- und Farbvielfalt der verwendeten Gläser – Echtantikglas, durchgefärbtes Glas, Überfangglas, Acrylglas, geriffeltes Glas, auch spiegelndes Material wird genutzt – ein reiches Spektrum sich wandelnder Farberfahrungen und -mischungen erzeugt, die schon aus rein physikalischen Gründen ganz andere sind als bei der Mischung materieller Farben entstehen. CHRISTIANE GRIMMS Arbeiten sind gekennzeichnet durch das Gegenüber und Miteinander von geometrisch-konstruktiver Struktur und frei flutender Farbe. Ihre Werke müssen im Original wahrgenommen werden, da auch hochentwickelte Reproduktionstechniken hier an ihre Grenzen kommen.

NICOLA HANKES (*1977 in München) Gemälde wirken anziehend – sie sind von ausgewogener Farbigkeit, technisch präzise, realistisch, ja von fast haptischer Qualität. Sie zeigen banale Alltagsgegenstände, aber immer nur Ausschnitte davon. So nehmen kleine Details den gesamten Bildraum ein. Mit ihren Werken steht HANKE in der Tradition der barocken Stillleben Malerei. Bereits hier wurden Gegenstände und Materialien täuschend echt dargestellt. Hanke überlässt in ihren Werken nichts dem Zufall. Alles ist bis ins kleinste Detail komponiert, sowohl im Hinblick auf den Farbklang als auch auf die Kombination der verschiedenen Materialien und Muster. Sorgfältig arrangiert die Künstlerin zunächst das Motiv, stimmt die Gegenstände immer wieder neu aufeinander ab, bis sie für sie stimmig sind. Dann hält sie das Arrangement fotografisch fest und nutzt die Fotografie als Malvorlage. Der Malvorgang selbst ist der langwierigste Arbeitsschritt: Akribisch arbeitet sich NICOLA HANKE in Alla-Prima Technik vor und verbringt bis zu zwölf Monate mit der Fertigstellung eines Gemäldes. HANKES Maltechnik hat Konsequenzen für den Betrachtenden. Er ist gezwungen, seine Wahrnehmung zu verlangsamen und zuzulassen, dass beim Anblick der Motive Erinnerungen in ihm erwachen. Und genau das möchte NIKOLA HANKE mit ihrer Malerei erreichen: Durch ihren bewussten Verzicht auf Bildtitel soll der Betrachtende selbst dem Werk ein Erlebnis oder eine konkrete Assoziation zuordnen.

BODO KORSIG (*1962 in Zwickau) erläutert seine Inspirationsquellen und sein Schaffen wie folgt: „Seit ich mit dem Schaffen begonnen habe, werde ich durch meine eigene Praxis – 3 – Oktober 31, 2024 immer wieder herausgefordert, abwechselnd verschiedene Medien zu erkunden, darunter Skulptur, Videoinstallation und Bühnendesign. Meine Arbeit beschäftigt sich seit jeher mit der Beziehung zwischen Kunst und sozialen Verbindungen. Ich habe mit Schriftstellern, Musikern und Tänzern zusammengearbeitet. Seit etwa zwanzig Jahren besteht mein Hauptthema darin, menschliches Verhalten unter extremen Bedingungen wie Angst, Gewalt, Druck oder Tod zu modellieren. Dabei faszinieren mich insbesondere die neurologischen und kognitiven Prozesse, die rein wissenschaftlich nur schwer zu erfassen sind. Ich möchte eine neue Wahrnehmung an der Schnittstelle von biologischer Determination und menschlichem Bewusstsein provozieren. Mein Interesse gilt der Schaffung einer neuen Bildsprache als Ausdruck der Gehirnpunktionen und des menschlichen Bewusstseins unter Verwendung des biologischen Körpers, metaphysische Symbole und der Kristallisierung des gesprochenen Wortes.“ In der Ausstellung stofflich … ist BODO KORSIG mit Wandobjekten wir Lost in paradise oder Window oft he mind vertreten.

Den Betrachtenden zur Ruhe kommen lassen, dass möchte SONJA WEBER (*1968 in Hof/Bayern) mit ihrer Kunst – den gewebten Momenten – erreichen. Sie beschreibt ihren Schaffensprozess wie folgt: „Meine Arbeiten können als eine Annäherung an die Unendlichkeit der Form wie auch der Zeit angesehen werden. Durch das Festhalten eines bestimmten Moments scheint die Zeit für einen Augenblick lang stehen zu bleiben. Eine bestimmte Form von Wellen, eine Wasseroberfläche in einem ganz bestimmten Licht, unwiederbringlich und einmalig. Landschaften, die am Auge vorbeiziehen, der Vordergrund verschwommen, entsprechend unserer Wahrnehmung. Als Gegenpol dazu gut erkennbar im Hintergrund der Ruheort Wald, der uns Erholung und Entspannung bietet. Die Flüchtigkeit all dieser Momente findet sich in der Bewegtheit der Bildoberfläche wieder, die sich je nach Licht und Standpunkt des Betrachters ständig verändert. Dadurch, dass die verwobenen Fäden, wenn auch noch so dünn, dreidimensional sind, entsteht ein ganz feines Relief. Das aus malerischen, fotografischen und textilen Arbeitsprozessen entstandene Bildgewebe wird anstatt Leinwand auf den Keilrahmen gespannt und ergibt das fertige Gemälde. Für den Betrachtenden dechiffriert sich der erste fotorealistische Eindruck erst bei genauem Hinsehen. Erst dann nimmt man die tieferliegenden Strukturen ewahr und erkennt, dass sich hinter der Oberfläche und dem ersten Eindruck mehr verbergen kann, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.“

Beitragsbild: Wilhelm Frederking: dance 71 x 60 cm; Oel auf Brokat 2024

Gruppenausstellung stofflich …

mit Werken von WILHELM FREDERKING,
CHRISTIANE GRIMM, NICOLA HANKE, BODO KORSIG, SONJA WEBER und
weiteren Kunstschaffenden

16. November 2024 – 4. Januar 2025

Galerie Schmalfuss Berlin

Veröffentlicht am: 09.11.2024 | Kategorie: Ausstellungen, Kunst,

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