In der Verena Kerfin Gallery werden insgesamt 11 großformatige Kalligrafien gezeigt, die die Errungenschaften der kalligrafischen Nachkriegsmoderne weiterentwickeln. Diese Werke integrieren westliche Strömungen in die Kalligrafie und definieren sie als eine existenzielle und expressive Form der Malerei neu. Baumhekel stellt Kalligrafie nicht nur als eine schriftliche Kunstform dar, sondern auch als ein Mittel der expressiven, abstrakten Malerei. Dies verleiht den Schriftzeichen eine neue Bedeutung und bringt sie auf eine Ebene, die mit westlichen, expressionistischen Traditionen vergleichbar ist. Der wichtigste Ansatz in Baumhekels Werk ist jedoch die immer wiederkehrende, essentielle Erkenntnis: Es gibt keine Regeln! Diese Freiheit ermöglicht ihm, Kalligrafie als eine universelle Kunstform zu interpretieren, die sich stetig wandelt und keine festen Grenzen kennt.
Eine besondere Anerkennung erfuhr Baumhekel durch seine dreimalige Einladung zu einer Yu-ichi-Gedenk-Gruppenausstellung in Tokio, was seine internationale Bedeutung unterstreicht. Yu-ichi Inoue gilt als zentrale Figur der japanischen Nachkriegskalligrafie und kann in seiner Bedeutung für die Kalligrafie mit Picasso für die Nachkriegsmoderne in Europa verglichen werden. Baumhekels wiederholte Einladung nach Tokio zeigt, dass seine Arbeiten auch in Japan hohe Wertschätzung genießen, und seine Neuinterpretation der Kalligrafie als expressive, existenzielle Kunstform wird international anerkannt.
Die Ausstellung läuft vom 09. November bis 06. Dezember 2024 in der Verena Kerfin Gallery.