Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Er gehört zu den wichtigen Vertretern der konkreten Kunst in Deutschland: Joachim Ickrath, der seit seiner Kindheit mit längeren Unterbrechungen im Saarland lebt, zeigt ab dem 5. September 2024 unter dem Titel „Trotz der Geraden“ eine Auswahl seiner Arbeiten in der Saarländischen Galerie in Berlin. In Berlin war es auch, dass Joachim Ickrath in den 1960er Jahren in der Gruppe um die von ihm und seiner Frau gegründeten Zeitschrift ZAAZ die Grundlagen zu seiner künstlerischen Arbeit legte: die Gestaltung seiner Arbeiten folgt den „Prinzipien“ der konkreten Kunst.
Der Schweizer Künstler Max Bill hatte 1936 programmatisch festgelegt:„konkrete kunst nennen wir jene kunstwerke, die aufgrund ihrer ureigenen mittel und gesetzmässigkeiten – ohne äusserliche anlehnung an naturerscheinungen oder deren transformierung, also nicht durch abstraktion – entstanden sind. konkrete kunst ist in ihrer eigenart selbständig.“ Basis für Joachim Ickraths Arbeiten ist eine Beschränkung auf die zentralen künstlerischen Mittel: Fläche, Farbe und geometrische Form (Linie, Rechteck, Quadrat, etc.). Er untersucht Linie, Fläche und Farbe in ihrem Verhältnis zueinander. In diesen seriellen künstlerischen „Untersuchungen“, die von bestimmten Fragestellungen geleitet sind, entsteht aus der Reduktion ein unerschöpflicher Reichtum an Möglichkeiten: Ickrath variiert einzelne Elemente (z.B. Farbe) und kombiniert sie in immer neuen Konstellationen. Sein Vorgehen ist dabei ebenso systematisch wie intuitiv. Es gibt dem Zufall und den nicht vorhersehbaren Prozessen beim Machen Raum.
Seine „Gitterbilder“ etwa entstehen, indem Ickrath mit einer Ziehfeder und Acrylfarbe ein Gitternetz über das Blatt legt und darüber unterbrochene Linien zieht. Diese fallen aufgrund des jeweils neuen Ansatzes der Feder und des Drucks auf sie mal dünner und zarter, mal dicker und pastoser aus. Durch den bewussten Einsatz bestimmter Farben und die Überlagerung der Linien entsteht eine flirrende räumliche Wirkung beim Betrachten. „Trotz der Geraden“ sehen wir einen Farbraum. Ähnliches geschieht bei den Bildern, in denen er mit farbigen breiteren Bändern arbeitet. Die Struktur aus sich rechteckig überlagernden breiten Linien wirkt durch den gezielten Einsatz der Farben dreidimensional.
„Jedes meiner Werke in der Ausstellung ist ein Schritt auf der Suche nach dem, was jenseits unserer gewohnten Wahrnehmung liegt. Es ist eine Einladung, die Welt anders zu sehen – farbenreicher, tiefer und bewusster. (J. Ickrath) Die Gestaltung, die ästhetische Produktion ist bei Joachim Ickrath nicht ohne die Suche nach dem „Wirklichen“, nach allgemeingültigen Prinzipien denkbar, nach denen er auch Religion und Philosophie befragt. Er hat sich während eines zweijährigen Aufenthalts in Indien mit Sprache, Texten und Mythologie des Hinduismus vertraut gemacht, aber ebenso christliche Mystiker und Weisheitslehrer studiert. Ickraths Suche, folgt damit einer weiteren Definition der konkreten Kunst von Max Bill: „Konkrete Kunst ist in ihrer letzten Konsequenz der reine Ausdruck von harmonischem Maß und Gesetz. Sie ordnet Systeme und gibt mit künstlerischen Mitteln diesen Ordnungen das Leben. Sie ist real und geistig, unnaturalistisch und dennoch naturnah. Sie erstrebt das Universelle und pflegt dennoch das Einmalige.“
Biografie
1940 geboren in Berlin, Kindheit und Schulzeit in Saarbrücken, 1959-62 Ausbildung an der Kunst- und Gewerbeschule in Basel/CH, Gasthörer an der Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken, 1962-70
Aufenthalt in Berlin, zwei Semester Stipendiat in der Bildhauerklasse von Hans Uhlmann an der HdK, 1966 Mitherausgeber der Kunstzeitschrift „ZAAZ“, 1970-81 Reisen in Europa, Asien, Amerika: zwei Jahre
Aufenthalt in Indien, seit 1967 Ausstellungen, Publikationen von Kunstkalendern, seit 1982 freischaffender Künstler im Saarland
5.9.2024 – 2.11.2024
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