Valentina Murabito – La donna del mare
Valentina Murabito entführt bei 68projects by KORNFELD in eine faszinierende Welt, in der Mythologie, Natur und Fotografie auf außergewöhnliche Weise verschmelzen.
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Die Installations- und Konzeptkünstlerin Renata Lucas bezieht sich in ihrem Schaffen auf soziokulturelle Konventionen, unbewusste Konditionierungen, Verhaltensnormen und Einflüsse der gebauten Umwelt, um in ortsspezifischen Interventionen die Erwartungen der Betrachter*innen herauszufordern. Durch scheinbar zufällige Begegnungen, die an den jeweiligen Ausstellungsorten stattfinden, untergräbt Lucas soziale Grenzen und fördert neue gesellschaftliche Dynamiken.
Mit o perde (2024), einer zweiteiligen Arbeit im n.b.k. und bei neugerriemschneider, lädt Renata Lucas zur spielerischen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Interaktion und Abwesenheit ein. Ein in der Galerie neugerriemschneider installierter Billardtisch fungiert als partizipative Skulptur – Besucher*innen sind eingeladen, hier zu spielen. Die Kugeln laufen nach dem Einlochen jedoch nicht im Tisch zusammen, sondern bewegen sich von ihm weg – über den Boden und durch Wände – und verschwinden im Laufe der Partie aus dem Aktionsradius der Spielenden. Der Billardtisch funktioniert nicht mehr als ein geschlossener Kreislauf, stattdessen erweitert sich die Arbeit in die Umgebung und schafft ein neuartiges Spielfeld, das die Spielregeln transzendiert.
Renata Lucas verschiebt subtil die Grenzen des Ausstellungsorts bis hin zum Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.). Hier rollen im Obergeschoss plötzlich einzelne Billardkugeln aus der Wand, während die charakteristischen Geräusche ihres Aufeinanderprallens zu hören sind. Die Betrachtenden werden unvermittelt Zeug*innen eines Spiels mit surrealen Qualitäten, das sich der Kontrolle der Spielenden entzieht: Nicht länger Stätte der individuellen Virtuosität und des Wettkampfs, ist seine Gegenwart sowohl räumlich als auch zeitlich unbestimmt und macht so die Relativität von Kausalität und Handlungsfähigkeit bewusst.
Renata Lucas (*1971 in Ribeirão Preto / Brasilien) lebt und arbeitet in São Paulo. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen in internationalen Museen und Institutionen gezeigt, u. a. Performance Space New York (2019); Secession, Wien (2014); Peep-Hole, Mailand (2011); KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2010); Redcat, Los Angeles (2007); Gasworks, London (2007). Darüber hinaus schuf sie ortsspezifische Arbeiten für die Biennale internationale d’art contemporain de Melle (2018), die dOCUMENTA (13) (2012), die Istanbul Biennale (2011), die Biennale Venedig (2009) und die Biennale São Paulo (2006).
Projektleitung n.b.k.: Michaela Richter
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