Lou Jaworski – Nature

Für seine erste Einzelausstellung NATURE in Berlin eröffnet Lou Jaworski einen Oszillationsraum zwischen materiellem und kulturellem Gedächtnis, dem Unterbewussten und post-minimalistischer Formensprache. Im Zentrum steht eine ortsspezifische, 3D-gedruckte Skulptur als digitale Aneignung einer literarischen Figur: eine Präsenz, in ihrer Wirkung zugleich unheimlich als auch spielerisch, unbelebt und dennoch eigenständig. In übermenschlicher Größe verweist sie auch auf Fragen über die Vertrauenswürdigkeit und Verselbstständigung von Narrationen und neuen technologischen Entwicklungen.

Durch die Verwendung von aufgeladenen Materialien – metaphorisch oder physikalisch – wie Marmor, Ferritmagneten, Graphit und Meteoriten erreicht er in seinen Arbeiten eine überzeitliche und universelle Ebene. Die Auseinandersetzung mit Bildtraditionen und digitaler Raumwahrnehmung verdeutlichen in der Ausstellung Jaworskis Rasterdrucke auf semitransparentem Edelstahlgewebe oder Marmorplatten, in denen er das Verhältnis von Bildträger und Bildinhalt hervorhebt, sowie den Übergang zu digitalen Landschaften durch pixelhafte Oberflächen suggeriert.

Lou Jaworski (*1981 in Warschau, PL) folgt in seinen Skulpturen, Installationen und Druckarbeiten einem post-minimalistischen Ansatz mit reduzierter Formensprache. Durch die Verwendung von aufgeladenen Materialien – metaphorisch oder physikalisch – wie Marmor, Ferritmagneten, Graphit und Meteoriten erreicht er in seinen Arbeiten eine überzeitliche und universelle Ebene.

Für einige Werke übernimmt Jaworski Hardware aus Serverracks als architektonische Strukturen, anhand welcher er das Potenzial des Materialgedächtnisses und der Speicherung erkundet. Die starke haptische Präsenz der ausgewählten Materialien ruft meist sowohl mystische als auch digitale Referenzen zu Rastern und 3D-Renderings hervor.

Jaworski beschäftigt sich mit metaphysischen Fragestellungen, der Tradition von Bildgattungen sowie mit Phänomenen der menschlichen Wahrnehmung. Seine konzeptbasierten Arbeiten zeichnen sich durch das spannungsvolle Zusammenwirken von materieller Autonomie, ephemerer Abstraktion und physikalischer Gesetze aus, die er raumspezifisch umsetzt. Dabei versteht er seine Arbeiten als Amplifier: Verstärker architektonischer Elemente und Materialeigenschaften, sowie Gedankengänge und Energien, die sich zu raumgreifenden Installationen verbinden.

Lou Jaworski – Nature

Datum: 9.02.2024 – 23.03.2024

max goelitz

Veröffentlicht am: 26.02.2024 | Kategorie: Ausstellungen, Top 3,

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