Finja Sander wählt das Medium der Performance als immer wiederkehrende Konstante. In ihren Arbeiten sucht Sander nach Brüchen und Ambivalenzen im Alltäglichen, nach unbewussten Automatismen, sich wiederholenden gesellschaftlichen Mustern, die sie isoliert und innerhalb mehrteiliger, multimedialer Prozesse in neue Zusammenhänge bringt. Aktuell befasst sich die Künstlerin intensiv mit dem Begriff des Ehrenmals, eingebettet in ihre künstlerische Forschung zur Deutschen Erinnerungskultur und Denkmalgeschichte. Ihr eigener Körper ist dabei impulsgebender Initiator, eine Art Seismograf.
Ihre Performances wurden unter anderem im Wallraf-Richartz-Museum, Köln (2023), den Barlach Museen, Güstrow (2023), auf der Skulpturen Triennale in Bingen (2023), im Museum für Fotografie, Berlin (2021) sowie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2021) gezeigt. Sander schloss im Sommer 2022 ihr Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin als Meiterschülerin von Valérie Favre ab. Sie ist die diesjährige Preisträgerin des UdK Berlin Art Award. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Matti Gajek produziert und performt elektronische Musik unter dem Künstlernamen Gajek. Aus ostdeutscher Perspektive schreibt sich Gajek in den progressiven Mythos von “Krautrock” und westlicher Moderne ein. Dabei verlagert er den Fokus auf eine Seite der deutschen (Musik-)Geschichte, die von den materiellen Spuren des Kalten Krieges geprägt ist.
Der Musiker schöpft aus sich entwickelnden Texturen hochenergetischer digitaler Produktion. Vibrierende Rhythmen, Streicher und Synthesizer, endlose Effektketten von Pitch-Shiftern und Ringmodulatoren schaffen eine oszillierende Atmosphäre in Kombination mit eindringlichen lyrischen Arbeiten. Er hatte unter anderem Auftritte in Veranstaltungsorten wie Trauma Bar und Kino, Berghain oder Printworks London. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Larisa Sitar untersucht in ihrer Ausstellung Hope swapping, fixed die Berührungspunkte zwischen Kunst und Architektur in Ost und West und konzentriert sich dabei auf Ornamente als soziopolitische Aussage. Ihre Skulpturen und Basreliefs sind dabei durch ihren eigenen biografischen Hintergrund geprägt. Sie spiegeln die Veränderungen im sozialen und kulturellen Gewebe ihres Heimatlandes wider, die nach der Rumänischen Revolution 1989 gegen die realsozialistische Diktatur unter Nicolae Ceaușescu bis heute den Alltag prägen.
Larisa Sitar studierte an der Fakultät für Fotografie und Bewegtbild der Nationalen Universität der Künste in Bukarest, wo sie 2010 ihren Abschluss machte. In ihrer interdisziplinären künstlerischen Arbeit setzt sie sich mit Fragen von kulturellem Erbe, Erinnerung und Nostalgie auseinander. Zu ihren Einzel- und Gruppenausstellungen gehören u.a.: Robust Boast (2022), Suprainfinit Gallery in Bukarest, Rumänien; Chronicles of the Future Superheroes (2021), Kunsthalle Bega in Timisoara, Rumänien; Robust Boast (2019), WIELS in Brüssel, Belgien; Life, a User‘s Manual, Art Encounters Biennale (2017) in Timisoara, Rumänien; Inventing the Truth. On Fiction and Reality (2015), Rumänisches Kulturinstitut auf der 56. Biennale von Venedig. Sie lebt und arbeitet in Bukarest, Rumänien.