Remainder: Ein Mann, ein schwarzer Rollkoffer, eine Straße. Plötzlich fällt etwas vom Himmel, trifft den Mann am Kopf und schickt ihn ins Koma. Kurz nachdem er aufwacht, ist er um 8,5 Millionen Pfund reicher – Schweigegeld, sagt sein Anwalt. Aber wofür? Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall hat der namenlose Protagonist, gespielt von Tom Sturridge, ohnehin nicht mehr.
Der erste Langfilm des israelischen Videokünstlers Omer Fast – eine Adaption des Debütromans von Tom McCarthy, mit dem gemeinsam Fast auch das Drehbuch schrieb – ist ein somnambul-brutales Vexierspiel von Wahrheit und Traum. Sind die Bilder von einem roten Ziegelhaus, einem Jungen, einer Frau mit Kopftuch, die den Protagonisten immer öfter heimsuchen, echte Erinnerungen? Wieso herrscht im Haus dieser Geruch? Durch die große Geldsumme zu allem befähigt und sämtlicher Skrupel beraubt, stellt er einen fähigen Helfershelfer namens Naz ein, der die vagen und raren „Rückblenden“ für ihn mit Schauspielern nachstellen lässt. Bis ins Detail perfekt muss alles sein, auch die Anzahl der schwarzen Katzen auf dem Dach muss stimmen. Doch langsam schleichen sich immer gewalttätigere Bilder in die surreale Welt der Hauptfigur …
SCREEN DAILY schreibt: »Bis zum Zerreißen gespannt und verschachtelt, weniger ein psychologischer als ein konzeptioneller Thriller… Omer Fast spielt virtuos mit der Balance zwischen Realität und Rekonstruktion. Das höchst rätselhafte Ende wird wohl bei manchem Zuschauer – im besten, spannendsten Sinn – einiges Kopfzerbrechen und den Wunsch hinterlassen, sich den Film ein zweites Mal anzusehen. (…) In der eleganten, präzisen Umsetzung beweist sich Fast als ein ebensolcher Perfektionist wie sein Protagonist. Lukas Strebels Kamera kontrapunktiert die Rauheit schäbiger Londoner Straßenzüge mit der Stahl-und-Glass-Unpersönlichkeit der Geschäftsbezirke. Die Montage von Andrew Bird hält das Gleichgewicht zwischen narrativer Kohärenz und einer konstanten Unterströmung fragmentierter Wahrnehmung von Zeit und Raum. Der Filmscore von Schneider TM verstärkt die Dimension der Beunruhigung in einer subtilen, fast unterbewussten Art und Weise.«
THE HOLLYWOOD REPORTER sagt: »Ein atemberaubend vertrackter psychologischer Thriller und ein intelligenter Zugriff auf McCarthys experimentellen Roman, der frei mit dem Text umgeht, ohne die Textur zu verlieren… Es bleibt immer in der Schwebe, ob die aufwändigen Re-enactments, die der Protagonist in Szene setzt, auf wirklichen Erinnerungen beruhen, auf Träumen oder sogar Täuschungen.«
Großbritannien / Deutschland 2015, 104 Min
Mit: Tom Sturridge, Arsher Ali, Cash Jumbo, Ed Speleers u.a.
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Einfach hier unter diesem Beitrag bis 17. April 2016 einen Kommentar schreiben, von wem derDebütroman zum Film geschrieben wurde.
Viel Glück!