Runde Geburtstag sind auch für Unternehmen immer ein schöner Anlass, Menschen einzuladen, die man gern um sich hat. Man lässt sich von ihnen feiern und stößt mit ihnen auf das an, was man erreicht und geschafft hat. Darauf, dass es das Unternehmen gibt und man vielleicht mit dem einen oder anderen eine kurze oder lange Wegstrecke gemeinsam gegangen ist. So auch am 25.09. 2019 bei Kunstleben Berlin. Anlass war das zehnjährige Jubiläum. Geladen waren 200 Gäste, gut 150 waren es am Ende. Darunter Künstler*innen, Galerist*innen, Sammler*innen und jede Menge Kunstenthusiast*innen.
Jene, die Kunstleben Berlin nur aus dem Internet kannten, waren sicher erstaunt, die Räume in Berlin Neukölln zu betreten. Kunst, wohin man schaut – denn die Gründer von KLB – Romy Campe und Manfred Schulzke alias Masch sind ja nicht nur Betreiber des Online Magazins, sondern selbst Künstler. Aber eben nicht nur das.
Alles fing in der Hauptstraße in Schöneberg an. Aus einer Altbauwohnung wurde ein Kunst-Salon. Event-Dinner, Malkurse, Tango-Abende, Ausstellungen – die Palette der Events war groß, der Andrang ebenso. Ansinnen war immer, Künstler zu unterstützen, ihnen eine Plattform zu geben. Das funktionierte, kostete aber auch enorm viel Kraft und vor allem auch Geld. Ein rentables Unternehmen daraus zu machen, war immer auch Ziel und Ansporn. Die Chance bot sich mit dem Entschluss, nicht mehr analoge, sondern vor allem digitale Plattform zu sein. Kunstleben Berlin zog ins Internet und zählt heute zu den angesehensten Online Kunstmagazinen der Hauptstadt. Der Charakter ist geblieben – noch immer geht es um Sichtbarkeit. Noch immer darum, Künstler*innen dabei zu unterstützen, ihren Weg zu finden. Gleichzeitig aber auch Kunsträume zu öffnen, indem jeder einsehen kann, was es in der Stadt an Kunstangeboten, Events und Ausstellungen gibt.
Der Geburtstag war ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit. Ein bisschen Schöneberger Nostalgie und trotzdem eine Begegnung auf einem höheren Level. Das Kind ist gewachsen, hat sich entwickelt, zieht ein neues Publikum an und ist heute dichter dran an seiner Vision als noch vor einigen Jahren. Und doch war es eine kleine Zeitreise, gab es Erinnerungen zu teilen. Erfahrungen, die zum Wachstum beigetragen haben. Die Ateliers von Masch und Romy Campe und die anderen Räume boten den perfekten Rahmen dafür.
Den Abend eröffnete Herbert Beinlich, Mitinhaber von Kunstleben Berlin, der zunächst einmal die Gäste begrüßte, einige der Sponsoren namentlich aufrief und ihnen die Gelegenheit gab, ein paar Worte zu ihrem Unternehmen zu sagen. Das passte, denn natürlich ging es an diesem Abend nicht nur darum zu feiern, sondern auch um Begegnung und die Möglichkeit, sich zu vernetzen.
Im Anschluss erzählte Romy Campe ein wenig über das, was war und das, was werden wird. Von der Aussicht, dass Kunstleben Berlin 2020 gegen den Trend den Schritt wagt, zusätzlich zum Online-Magazin auch ein Print-Magazin herauszugeben. Im Anschluss hatte ich selbst die Gelegenheit die Laudatio des Abends zu halten – auch für mich ein Jubiläum, denn ich begleite Kunstleben Berlin mit meinen Texten fast seit der ersten Stunde.
Die Pause nutzen die Gäste für angeregte Gespräche, so unterhielten, plauderten, vernetzten sich Galerie Michael Haas, Kunstlager Haas, Köppe Contemporary, Jonas Burgert, Bermel von Luxburg Galerie, Frameworks, Kang Contemporary, Galerie Barbara Thumm, Galerie Sievi, Anaid Art Gallery, DAM Galerie, Inselgalerie, Collectors Club Berlin, Kunsthandel Jörg Maas, Luisa Catucci Galerie, Galerie Anna25, Waldorf Astoria…
Es folgte ein Interview mit Jana M. Noritsch vom Collectors Club und ein Gespräch mit dem Künstler Jonas Burgert über seine Arbeit und das Artist-Weekend, das von ihm und anderen Künstler*innen als Gegenentwurf zum Kunstbetrieb initiiert wird.
Das passte, denn auch Kunstleben Berlin ist – obwohl selbst Teil des Kunstbetriebs – ein großer Freigeist in einem nach strengen Regeln funktionierenden Markt. Sich diese Freiheit zu bewahren und trotzdem Player zu sein, ist zuweilen ein Spagat, den die Gründer und Betreiber von Kunstleben Berlin hervorragend meistern. So wie sie diesen Abend gemeistert haben, der nicht nur unterhaltsam und kurzweilig war, sondern einmal mehr Menschen zusammengebracht hat, die Kunst nicht einfach nur lieben, sondern leben.
Die schönsten Bilder des Abends
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